Loslassen lernen: Jeder kann loslassen!

rosa herzluftballon auf mit hellblauem Himmel im Hintergrund

Loslassen. Was auf Instagram Posts und aus dem Mund der besten Freundin, leicht erscheint, kann in Wahrheit eine ganz schöne Herausforderung sein. „Du musst einfach nur loslassen“, kann sich dann schon ziemlich zynisch anhören. Sprüche übers Loslassen überfluten das Internet. Zitate von schlauen Menschen zum Thema loslassen haben schon viele Postkarten geziert. Das legt nahe, dass Loslassen also etwas ist, was jeden Menschen beschäftigt.

Wie geht dieses Loslassen? Warum ist es so verdammt schwer? Und kann man loslassen lernen?

Die Antwort lautet ja. Mehr übers Loslassen erfährst du in diesem Ratgeber. Ganz unten findest du Sprüche, Zitate und Inspirationen, die dich dabei unterstützen sollen, loszulassen.

Was bedeutet loslassen?

Loslassen, was heißt das eigentlich genau? Loslassen betrifft so ziemlich alle Lebensbereiche. Das kann ein Job, ein Traum, eine Sache, eine Freundschaft oder Liebesbeziehung sein. Das Prinzip des Loslassens ist für alle Themen das Gleiche. Da dies aber ein Beziehungsblog ist, fokussiere ich mich auf Beziehungen. Und dort fällt es uns oft am schwersten.

Definition: Loslassen

Nun zur Definition: Loslassen bedeutet nichts anders als zu akzeptieren, dass die Vergangenheit nicht mehr zu ändern ist.

Das klingt fast banal. Denn wir wissen alle, dass das Leben sich nicht rückwärts leben lässt. Kognitiv verstehen tut das schon ein 5-Jähriger. Gestern ist Gestern. Und Morgen ist Morgen. Und trotzdem ist es so verdammt schwierig loszulassen. Loslassen kann ein Arschloch sein. Ein ziemlich hartnäckiges zudem. Excuse my French.

Denkfehler: Was loslassen nicht bedeutet.

Das Leben ist nicht gerecht. Und es schuldet dir nichts. Das ist erst einmal eine harte Aussage, ich weiß. Auch wenn das, was dir angetan wurde fürchterlich schlimm ist und war. Du mit dem Schicksal haderst. Du dich fragst, warum du da durch gehen musst. Es dir viele Schmerzen bereitet. Und einfach wahnsinnig ungerecht ist. Dein Partner dich aufs übelste hintergangen hat, ein Doppelleben geführt hat, euer Vermögen verprasst hat. Oder gestorben ist. You name it…

Das alles ist wahr und schrecklich. Und das darfst und solltest du auch anerkennen und betrauern, um wirklich loslassen zu können.

Denkfehler: Warum kann ich nicht loslassen?

Viele Menschen denken, wenn Sie loslassen, dann ist das gleichbedeutend mit Absolution.

Loslassen würde dann heißen, dass es doch gar nicht so schlimm ist oder war. Und der vermeidliche Täter dann fein raus ist.

Mir begegnen in meiner Praxis sehr viele Menschen, die genau das denken. Das ist ein großes, großes Missverständnis. Und Tatsache ist, Menschen die das denken, leiden sehr darunter.

Ganz ehrlich. Nur mal angenommen, das würde stimmen. Mal angenommen es wäre so, du würdest loslassen und es ginge dir gut, wäre das nicht ein viel schöneres Leben für dich? Ist es dann eigentlich nicht piep egal, ob der andere moralisch frei gesprochen ist?

Wenn du wirklich Rachegelüste hast, was ganz menschlich und ok ist, wenn sich ein Ex-Partner ganz, ganz niederträchtig verhalten hat, dann bedenke: Mehr Rache als „Es geht mir gut. Und ich habe Frieden geschlossen, mit dem, was Du in meinem Leben mieses veranstaltet hast“, geht nicht.

Aber eigentlich geht es gar nicht darum. Sondern viel mehr sich bewusst zu machen:

Loslassen heißt nicht, dass du gut findest, was passiert ist. Sondern einfach nur, dass du akzeptierst, dass das was passiert nicht mehr ändern kannst.

Weiter zu leiden ist nichts anders, als Gift zu schlucken in der Hoffnung der andere möge daran verrecken. Das tut er aber nicht. Und im Zweifel ist es ihm auch egal, wie du dich nach einer Trennung fühlst.

FAZIT: etwas gaannnzzz schlimmes kann dir passiert sein. Erkenne das an und fühle das auch. Aber halte nicht daran fest, damit der andere der böse, böse Mensch bleibt. Das passiert sowieso nur in deiner Wahrnehmung. Und vielleicht in der Wahrnehmung deines engsten Kreises.

Das Gleiche gilt, fürs blöde, blöde Schicksal. Das Schicksal kann ein mieser Verräter sein. Definitiv. Das ist dem Schicksal aber egal.

Hier kannst du dich fragen:

Welche Motive stecken hinter meinem festklammern?

Was habe ich davon?

Was macht das mit meinem Leben?

Warum ist Loslassen wichtig?

Ok. Ein sehr weitverbreitetes Missverständnis haben schon mal aus dem Weg geräumt.

Vielleicht fühlt es sich an dieser Stelle für dich schon viel leichter an? Spür mal nach.

Aber warum ist loslassen eigentlich so wichtig?

Wer nicht loslässt, leidet und verharrt.

Wer Du dauerhaft festhältst, statt loszulassen, führt das vor allem dazu, dass Du leidest. (Noch mal zur Erinnerung. Du leidest. Nicht der andere).

Und zwar unter dir selber, deinen Gedanken und deinen Gefühlen.

Das lähmt. Behindert. Und führt dazu, dass Du feststeckst. Und nicht ins Handeln kommst. Und dann flüstert vielleicht noch jemand: „Du musst doch nur loslassen“ und du drehst dich nur im Kreis.

Kennst du das?

Welche Erfahrungen kannst du nicht machen, weil du nicht loslässt?

Wo traust du dich vielleicht nicht hinzugehen, wenn der Weg frei wäre?

Welche geheimen Vorteile hast du vielleicht davon weiter festzuhalten?

Nicht loslassen können & psychische Probleme.

Im Extremfall kann das Festhalten an etwas zu psychischen Problemen führen. Wer ständig grübelt und schädliche Gedanken sich aufdrängen, ist nicht mehr weit entfernt von einer Depression. Das ist eine gefährliche Abwärtsspirale, führt zu innerer Unruhe und sozialem Rückzug.

Wer nicht loslässt, setzt sich dem Risiko, eine ernsthafte psychische Störung zu entwickeln, aus.

Und damit ist überhaupt nicht zu spaßen, bringt enormen Leidensdruck und bedarf eines sehr großen Kraftaktes um wieder auf die Beine zu kommen.

Partner Loslassen trotz Liebe?

Wahrscheinlich wurdest Du gerade verlassen. Du liebst deinen Ex- Partner noch. Das ist schlimm und natürlich sehr schwer. Denn Du vermisst die Verbundenheit, Nähe, Freundschaft und ganz bestimmt noch viele andere Dinge.

Oder deine Liebe bleibt unerwidert und alles, was dir bleibt, ist eine schöne Vorstellung, davon was sein könnte. (Wenn du dich immer wieder in Situationen wiederfindest, in denen deine Liebe unerwidert bleibt, dann kann das auch ein Anzeichen von Bindungsangst sein).

Vielleicht fragst du dich? Warum soll ich ihn denn überhaupt loslassen? Ich liebe ihn noch so sehr. Ich will ihn gar nicht loslassen. Das ist verständlich. Denn wenn du loslässt, dann wirst du auch Gefühle wie Einsamkeit und Schmerz erfahren müssen.

Wenn du festhältst, dann kannst du weiter hoffen und ein Happy End projizieren. Zu hoffen ist leichter, als durch die Gefühle eines Verlusts zu gehen.

Und dennoch: Es hilft ja einfach nichts. Dein Ex möchte deine Liebe aus irgendwelchen Gründen nicht mehr haben. Und er möchte dich auch nicht zurück lieben. Das mag zynisch und gemein klingen, ist aber auch die Realität. Sonst wäre er ja noch da.

Einen Menschen loslassen, den man liebt.

Ich möchte Dir ein paar Gedanken mit auf den Weg geben, wie du jemanden loslassen kannst, obwohl Du ihn noch liebst.

Liebe bedeutet niemals festhalten. Andere Menschen, mögen sie dir noch so nahe stehen, gehören dir nicht. Sie schenken dir mit ihrer Liebe etwas, aber sie sind nicht verpflichtet dazu, das für immer zu tun.

Deine Liebe alleine ist einfach nicht genug. Es braucht zwei dazu, um eine Beziehung zu führen. Wer deine Liebe und das, was du zu geben hast nicht annehmen möchte, oder die Art und Weise wie du liebst nicht wertschätzen kann, oder einfach eine andere Art der Liebe sucht, oder einfach nicht in dich verliebt, ist der sollte gehen.

Auch Du hast mehr verdient. Nämlich jemanden, der deine Liebe erwidert. Das hört sich vielleicht wie ein abgedroschener Spruch an und dennoch ist viel Wahres daran, wenn es ums loslassen geht.

Soll man loslassen, wenn man liebt?

Ja, gerade dann. Lass mich erklären.

Wenn Du jemanden wirklich, liebst und möchtest, dass es ihm gut geht, dann kannst Du ihn auch ziehen lassen, damit er das findet, was er braucht, um glücklich zu sein.

Wenn Du das schaffst, dann ist Liebe nicht ich-bezogen, sondern wirklich altruistisch. Das ist schon eine Mammut-Aufgabe, und etwas was vielleicht der Dalai Lama kann. Zugegeben.

Aber du kannst dich dieser Haltung zumindest annähern. Du wirst sehen. Das erleichtert dir das Loslassen.

Denk auch daran, dass du loslassen solltest, wenn du jemanden liebst. Sonnst läufst du Gefahr dich zu verfangen in Tagträumen und Hoffnungen, und projizierst auf eine Zukunft, die es mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht geben wird. Das ist Energie, die in die falsche Richtung läuft. Viel wichtiger ist diese Energie zu nutzen und zu schauen, was du tun kannst, damit es dir besser geht.

TERMIN VEREINBAREN

Menschen loslassen, die einem nicht gut tun.

Vielleicht scheust Du dich einen Menschen loszulassen, von dem du eigentlich, wenn du ganz ehrlich zu dir selber bist, weißt, dass er dir nicht gut tut.

Vielleicht befindest Du dich in einer toxischen Beziehung, und hast einfach Angst vor dem Schritt, der Veränderung und fühlst dich sehr abhängig von deinem Partner.

Hier ist eine Therapie oder ein Coaching meist wirklich der wichtigste Schritt, um loslassen zu können. Melde dich gerne bei mir, wenn du Unterstützung brauchst. Loslassen kann man lernen!

Loslassen, was einen nicht glücklich macht.

Auch hier möchte ich dir einen Gedanken mit auf den Weg geben. Wenn es (nur, oder meistens) verletzt, dann ist es keine Liebe.

Jemanden zu lieben alleine reicht nicht. Wenn dein Partner sagt, er liebt dich, dich aber einfach schlecht behandelt, und zwar so, dass du dich die meiste Zeit, klein, unter Druck und einfach nicht wohl in deiner Haut fühlst, dann hat das nichts mit Liebe zu tun. Diesen Gedanken solltest du unbedingt zulassen, um dich in Richtung loslassen zu bewegen.

Wir leben in einer Zeit, in der Liebe scheinbar alles rechtfertigt. Und das sollte sie nicht. Schlechtes Benehmen von anderen darf sich nicht hinter dem Deckmantel der angeblichen Liebe verstecken.

Liebe braucht mehr, und Liebe bedeutet auch mehr: nämlich Vertrauen, Respekt, Freundschaft, Kommunikation, Empathie und Verletzlichkeit.

Loslassen Beziehungskrise

Es muss nicht immer ein Mensch sein, denn du komplett loslassen musst. Auch in Partnerschaften geht es viel ums loslassen.

Von Verletzungen. Von Konflikten. Von Charakterzügen, die Du am anderen nicht magst. Von Handlungen und Verhaltensweisen, die dir nicht gefallen und der Beziehung vielleicht schaden.

Wer nicht loslässt und damit auch vergibt, wird sich über kurz oder lang in einer Beziehungskrise befinden. Dann wirst du nachtragend. Wut und Frust stauen sich an, und vergiften die Beziehung.

Damit eine Partnerschaft sich gut entwickeln kann, ist es wichtig loszulassen. Wenn Du oder Ihr als Paar euch schwer damit tut, dann helfe ich euch gerne Loslassen zu lernen.

Mit einer Paartherapie zu zweit oder einem Beziehungscoaching alleine.

Nicht loslassen können: 5 Gründe aus der Psychologie

Du wurdest vielleicht gerade verlassen und leidest unter der Trennung. Vielleicht ist die Trennung auch schon lange oder sehr lange her. Vielleicht sogar Jahre. Und irgendwie klappt es nicht mit dem Loslassen.

Warum loslassen so schwer ist

Loslassen ist auch schwer. Hier möchte ich dir 5 Gründe aus der Psychologie nennen, die dir erklären, warum loslassen so verdammt schwierig ist.

Los geht’s.

Warum kann ich die Trennung nicht akzeptieren Grund 1: Menschen sind auf Bindung programmiert.

Menschen sind keine Insel. Wir leben von sozialen Kontakten. Wir spüren uns über andere. Wenn wir auf die Welt kommen, dann brauchen wir die Bindung zu unseren Eltern. Wenn wir ganz mini-klein sind, sind wir hilflos ohne elterliche Zuneigung, so die Psychologie. Wir können uns nicht selbst versorgen, sondern sind abhängig. Wir würden sterben, wenn wir die Bindung zu den Eltern nicht hätten.

Schon ein Säugling, kann sich mit seinen kleinen Händchen, anklammern. Und das ganz schon fest. Wir sind einfach als Menschen auf Bindung ausgelegt und angewiesen. Bindung liegt also in unserer DNA und ist ein Überlebensmechanismus.

Loslassen hingegen, müssen wir erst lernen. Sich loszulösen von etwas, sorgt auch für Unsicherheit und Ängste. Und solche Gefühle wollen wir als Menschen, tunlichst vermeiden.

Vielleicht hast du als Kind oder Säugling ein schweres Trennungstrauma erlitten. Das macht loslassen schwerer, aber auch hier gilt: Loslassen kann man lernen.

Warum kann ich die Trennung nicht akzeptieren Grund 2: Du projizierst und hoffst auf ein Happy End.

Hoffnung ist ein starkes Gefühl und auch eines, das wir brauchen um überlebensfähig zu sein. Gäbe es die Hoffnung nicht, würden wir morgens ganz sicher nicht aus dem Bett steigen.

Auch hier hat unsere Psyche uns etwas Schlaues mitgegeben. Hoffnung ist wichtig!

Aber nicht, wenn es ums Trennung akzeptieren und loslassen geht. Denn hier ist die Hoffnung kontraproduktiv. Du hoffst und projizierst all deine Wünsche und Hoffnungen und Träume in die eine Person.

Mal angenommen du würdest deine Trennung akzeptieren und wirklich loslassen müssen…

Was würdest du stattdessen fühlen?

Schmerz. Trauer. Wut. Einsamkeit. Ohnmacht.

Alles sehr unangenehme Gefühle. Die Du aber fühlen musst, um die Trennung verarbeiten zu können.

Zu hoffen und zu träumen ist wesentlich angenehmer!

Warum kann ich die Trennung nicht akzeptieren Grund 3: Du willst recht haben.

Auch dein Ego erschwert es dir die Trennung zu akzeptieren. Das Ego ist ziemlich einfach gestrickt. Es will einfach immer mehr von allem. Und es will recht haben und das kriegen, was es will.

Nur dieser eine Partner. Diesen Job. Dieser Traum.

Dem Ego ist es im Prinzip egal, ob du dabei glücklich bist oder leidest. Es will einfach nur Recht behalten. Und das macht loslassen ganz schön kompliziert.

Warum kann ich die Trennung nicht akzeptieren Grund 4: Du hast investiert.

Wir führen in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen so etwas wie ein inneres Konto. Wir zahlen darauf ein.

In Liebe, in Handlungen, in Unterstützung und in vielen anderen Dingen. Ökonomisch ausgedrückt investieren wir in andere und vor allem in unsere Partnerschaft. Und wir hoffen natürlich, dass wir auch etwas zurückbekommen.

In deine Partnerschaft hast Du wahrscheinlich viel investiert. Vielleicht sogar gekämpft, weil es viele Konflikte gab oder ganz einfach um sie besser zu machen.

Nun ist es leider so, dass es auch in der menschlichen Natur liegt, Kosten ungerne zu versenken. Dann war ja alles umsonst! Dabei hast Du so viel versucht!

Und deswegen hältst du fest. Der Gedanke hier ist: Ich habe sooooo viel investiert. Das möchte ich nicht loslassen.

Dazu kommt noch viel tückischere Gedanken, die sich in deinem Hinterzimmer abspielen und die sind wirklich gefährlich:

Was ist, wenn nur noch ein klitzekleiner Effort, ein Mini-Versuch fehlen würde und dann wäre alles perfekt?? Wenn ich mich nur noch mehr bemühe. Das Happy End scheint dann nur einen Wimpernschlag entfernt! Warum also loslassen? Fehlt ja nicht mehr viel. Vielleicht wird er am Ende doch noch so, dass eine gute Beziehung entstehen kann. Das muss man doch unbedingt noch einmal probieren.

Das ist übriges häufig eine Dynamik in toxischen Beziehungen, die dann in eine Abhängigkeitsspirale führt.

Auch hier musst du lernen loszulassen. Was du 1000 mal versucht hast, wird beim 1001 Versuch auch nicht klappen. Nutze hier deinen rationellen Verstand, wenn dein Gefühl dir das Gegenteil vorgaukeln möchte. Ich weiß, das ist schwer und dennoch ist es leider so.

Warum kann ich die Trennung nicht akzeptieren Grund 5: Veränderungen sind anstrengend.

Wenn Du loslässt bedeutet das auch Veränderung. Und das ist verständlicherweise beängstigend. Denn Du weißt nicht, was kommt und was die Zukunft für dich bereithält. Da willst du lieber mal nicht hin.

Auch unser Gehirn ist auf den Energiespaarmodus gepolt, so die Psychologie. Es möchte einfach so wenig wie möglich arbeiten müssen, für den Fall, dass es wirklich mal ums nackte Überleben gehen sollte.

Du musst keine Angst haben vor Veränderungen. Denn es gibt einen psychologischen Effekt:

Wir integrieren unsere negativen Erfahrungen in unsere Biografie. Im Nachhinein sehen wir, dass das Schlechte auch etwas Gutes hatte und zu neuen positiven Entwicklungen geführt haben. Vertraue darauf.

Vorausgesetzt, du lässt los. Sonst hängst du natürlich immer der Vergangenheit nach und dem, was in der Zukunft hätte sein können.

Übrigens, fast alle meine Klienten berichten mir, dass der neue Partner, den sie irgendwann kennengelernt haben, viel besser passt und dass die Reflektion über die alte Beziehung ihnen dabei  geholfen hat, besser zu wissen, was sie in einer Beziehung brauchen.

Um aber einen neuen Partner überhaupt kennenlernen zu können musst du dafür offen sein und eben loslassen.

7 Tipps zum Loslassen: Methoden & Übungen, um den Partner loszulassen.

Hier stelle ich dir Methoden, Tipps und Übungen vor, um dich von deiner Partnerschaft lösen zu können.

Probiere es für dich aus, und nutze das, was am besten für dich funktioniert. Du wirst nicht alles gleich können, das macht nichts. Wichtig ist es dranzubleiben.

Loslassen lernen Tipp 1: Aufhören sich zu wehren.

Damit du loslassen kannst, musst du aufhören Widerstand zu leisten. Gegen das, was jetzt leider für dich Realität geworden ist. Das ist nicht gleichbedeutend mit bedauern und traurig darüber zu sein. Denn es ist traurig. Gleichzeitig ist es einfach so.

Hier musst Du darauf achten, dass die Hoffnung auf eine Versöhnung, dir nicht so sehr reingrätscht… Das ist gerade bei einer frischen Trennung normal und natürlich. Aber die Hoffnung darf keine Überhand gewinnen, über das was gerade wahr ist. Dein Partner ist jetzt dein Ex- Partner.

Je schneller Du das akzeptierst, desto schneller kannst du loslassen. Du musst es nicht toll finden oder lieben, aber akzeptieren.

Loslassen lernen Tipp 2: Es ist ein Prozess, gib dir Zeit.

Nimm dir Zeit deine Trennung zu verdauen. Das passiert nicht von heute auf morgen. Eine lange Beziehung braucht Zeit, um wirklich der Vergangenheit angehören zu können. Sei geduldig mit dir.

Das gilt auch, wenn es sich nur um eine kurze Beziehung handelt oder Du eine emotionale Affäre hattest. Denn die Länge einer Beziehung sagt nichts über die Intensität deiner Gefühle aus.

Loslassen lernen Tipp 3: Bleib kein Opfer.

Eine Trennung ist schrecklich, schmerzhaft und macht ohnmächtig und lässt ein Haufen von Wünschen und Träumen einfach platzen. Peng.  Es ist ok sich eine Zeitlang als Opfer zu fühlen. Aber nicht für immer.

Denn, wenn Du dich als Opfer siehst, wirst du dich auch so verhalten. Das hat natürlich auch Vorteile. Denn Opfer bekommen oft Mitleid und Zuneigung.

Überprüfe mal für dich, welche versteckten Vorteile es hat, klein und hilflos zu sein.

Opfer sind wehrlos. Du gibst damit Macht ab. Opfer fühlen sich hilflos. Das lähmt dich nur.

Wenn du festhältst, dann bleibst du letztlich das Opfer. Dann gibst du deinem Ex oder dem Schicksal die Schuld dafür, wie es dir geht. Das musst Du aber nicht. Du leidest nur dann, wenn Du dich in die Opferrolle begibst. Klingt hart und wenig emphatisch, ich weiß.

Vergiss nicht, dass Du einen riesengroßen, Einfluss auf dich und dein Wohlergehen hast.

Das ist doch eine tolle Nachricht!

Du selbst kannst das ändern!

Loslassen lernen Tipp 4: Hinterfrage deine Sichtweise.

Schwierigkeiten mit dem Loslassen hast du auch, weil du zwei Dinge glaubst:

  1. Nur mit diesem einen Menschen werde ich glücklich.
  2. Das, was auf dich zukommt, wenn du loslässt, dich nur unglücklich machen kann. Weil es vielleicht dauern wird, bis Du einen neuen Partner kennenlernst. Weil Du erst mal einsam sein musst, weil es keine potenziellen Partner mehr gibt da draußen….und ähnliche Kopfkinos.

Lass dir das mal auf der Zunge zergehen.

Ist das wirklich wahr? Stimmt das?

Gibt es wirklich nur den einen perfekten Menschen für dich?

Musst du wirklich als elender Single für immer durchs Leben gehen und alleine sterben?

TERMIN VEREINBAREN

Loslassen lernen Tipp 5: Lerne den Unterschied zwischen leiden und fühlen.

Dass dich der Verlust der Liebe schmerzt, ist ganz normal. Schließlich hängst du noch an deinem Partner. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Fühlen und Leiden.

Gefühle fühlen ist gut und wichtig in einer Trennungssituation. Nimm dir ausreichend Zeit dafür.

Gefühle sind immer Momentaufnahmen. Auch wenn Sie im Moment vielleicht überwältigend sein können, Gefühle bleiben nicht ewig. Sie gehen relativ schnell, wenn Du sie zulässt und sie helfen Dir beim verarbeiten, überwinden und eben loslassen. Wenn du mal eine Runde gefühlt hast, bist Du danach meistens erleichtert.

Leiden ist etwas anders. Du musst nicht leiden. Du entscheidest dich dafür, im Drama zu bleiben, weil du einfach nicht akzeptieren möchtest, dass an der Vergangenheit nichts mehr zu rütteln ist und du die Zukunft schwarzsiehst. Und das führt zu noch mehr Leid.

Das basiert auf einer Bewertung, die aus dem Verstand kommt. Was gestern war, kannst Du nicht ändern. Du kannst deine Zukunft aber auch positiv gestalten oder sie dir zumindest positiv vorstellen, als ersten Schritt. Was du dir vorstellen möchtest hast du selber in der Hand.

Dieser Unterschied ist wichtig! Und natürlich auch unbequem, wenn du dir vielleicht eingestehen musst, dass du leidest und nicht fühlst.

Loslassen lernen Tipp 6: Entdecke Spaß an Neuem.

Neues kann zwar sehr anstrengend sein kann, aber stärkt auch den Selbstwert ungemein: Etwas geschafft zu haben, was Du noch nie geschafft hast, Ziele zu erreichen gibt einfach ein gutes Gefühl.

Wer immer nur das Gleiche tut, nichts Neues wagt, der verkümmert geistig und seelisch.

Nur weil Du vielleicht sehr lange in einer Beziehung warst, und deine Dating Skills vielleicht etwas verrostet sind, kann es dir vielleicht trotzdem Spaß machen, dich auf den Single Markt zu schmeißen und neue Leute und Aktivitäten kennenzulernen.

Ganz nebenbei gesagt: Interessant und attraktiv auf das andere Geschlecht wirkst du dann, wenn du ein Leben hast und es aktiv gestaltest. Wenn du etwas zu erzählen hast. Dich traust.

Loslassen lernen Tipp 7: Stelle dir dein Leben in 5 Jahren vor.

Sich ein Leben in der Zukunft vorzustellen, kann eine sehr kraftvolle Übung sein. Jede Handlung und jeden den Schritt den du in deinem Leben gehst, beginnt mit einer Vorstellung im Kopf.

Und es motiviert dich entsprechend zu handeln.

Was wünschst Dudir für die Zukunft, wie soll dein Leben aussehen?

Wie möchtest Du leben?

Wo lebst Du?

Wie sieht dein Alltag aus?

Welche Art der Partnerschaft wünscht Du dir?

Wie fühlst Du dich dann?

Mache die Übung ganz bildlich. Stell es dir wirklich vor. Wie ein Film der sich vor deinem inneren Auge abspielt.

Und welche Rolle wird deine aktuelle Trennung dann in deinem Leben spielen?

Vielleicht hilf dir auch folgender Gedanke. Denke an deine vorletzte Trennung. Welche Rolle hat sie in deiner letzten Beziehung gespielt? Hast Du nicht damals vielleicht auch gedacht, dass Du nicht loslassen kannst?

Bonustipp 8: Du lässt jeden Tag los: Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag.

Stell dir vor, du kommst nach Hause und findest auf Anhieb keinen Parkplatz. Du drehst Runde um Runde und irgendwie wird das nix. Alles voll. Dann vergrößerst du deinen Suchradius.

Innerlich bist du schon sauer, weil du dann weiter nach Hause laufen müssest. Es ist Winter und eh schon sackkalt. Trotzdem weit und breit kein Parkplatz in Sicht. Frust baut sich auf. Deine Laune geht in den Keller. Du wirst wütend, weil keiner ausparkt, du keine Zeit verplempern willst und schnell ins Warme möchtest. Kurz: Du bist richtig genervt.

Dein Telefon klingelt. Dein Chef oder ein Kollege ruft an, weil es noch etwas zu klären gibt.

Wirst Du ihm wütend und genervt antworten? Wirst du deiner Parkplatz-Laune entsprechend reagieren?

Nein.

Du schaltest um. Auf eine sachliche und freundliche Ebene.

Kennst du das?

Et voilà du hast losgelassen.

Du kannst es! Du tust es jeden Tag. Auch, wenn der Kontext ein anderer sein mag. Loslassen bleibt loslassen. Und Brautkleid bleibt Brautkleid.

Bonus 35 Sprüche und Zitate über das Loslassen

Hier findest du eine kleine Sammlung von Zitaten und Sprüchen übers Loslassen.

Vielleicht gefällt dir der eine oder andere Spruch. Schau mal welches Zitat dich besonders anspricht und nutze es als kleines Mantra auf deinem Weg.

 

  1. Liebevoll, lasse ich alles gehen, was mir nicht dient

 

  1. Loslassen kostet weniger Kraft als festhalten. Und dennoch ist es schwerer!

 

  1. Schmerz ist unvermeidlich, leiden ist freiwillig.

 

  1. Wenn du auf einem toten Pferd sitzt, dann steig ab.

 

  1. Der Schlüssel zu einem glücklichen Leben liegt in der Kunst des Lassens.

 

  1. Zulassen. Weglassen. Loslassen.

 

  1. Nur wer leere Hände hat, kann etwas empfangen.

 

  1. Als ich lernte, loszulassen, lernte ich: Jemanden zu lieben heißt nicht, an ihm zu hängen. Wer hängt, kann nicht gehen.Ich sah: Jemanden zu lieben heißt nicht, auf ihn zu warten. Wer wartet, erwartet.Ich erkannte: Jemanden zu lieben heißt nicht, Pläne zu schmieden. Wer den anderen verplant, ist mit seinem eigenen Haus nicht fertig.

 

  1. Was wir nicht schaffen, müssen wir loslassen, sonst schafft es uns.

 

  1. Das Öffnen des Herzens ist nicht etwas, das man tun kann, sondern etwas, das geschieht. Der Schlüssel dazu ist Bereitschaft. Sobald Du bereit bist, etwas anzunehmen, öffnen sich die Türen Deines Herzens, und zwar so weit, wie Deine Bereitschaft reicht.

 

  1. Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden. Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.

 

  1. Zu wissen, was man loslassen soll ist Weisheit. Es zu tun ist Mut. Und wenn man dabei den Kopf oben hält, ist es Würde.

 

  1. Lieben heißt loslassen, alles andere sind Spiele der Macht.

 

  1. Der Versuch durch Kontrolle die Kontrolle zu erreichen führt meist zu einer Abhängigkeit. Ein Gegenversuch wäre Loslassen und Vertrauen.

 

  1. Wenn du fliegen willst, musst du das loslassen, was dich runterzieht.

 

  1. Das Neue anschauen. Das Alte loslassen. Vertrauen. Dann hat die Angst keine Macht.

 

  1. Lass nicht zu, dass Menschen, die so wenig für dich tun, soviel von deinen Gedanken, Gefühlen und Emotionen beanspruchen.

 

  1. Loslassen: etwas niederlegen können, ohne es als Niederlage zu betrachten.

 

  1. Du kannst nicht das nächste Kapitel deines Lebens beginnen, wenn du ständig den letzten Abschnitt wiederholst.

 

  1. Es liegt eine tragische Komik in unserem Festhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollten.

 

  1. Wenn du etwas loslässt, bist du etwas glücklicher. Wenn du viel loslässt, bist du viel glücklicher. Wenn du ganz loslässt, bist du frei.

 

  1. Wenn man seine Wünsche loslässt, ist man dann wuschlos glücklich?

 

  1. Eine Pusteblume wird niemals versuchen, ihre Schirmchen festzuhalten.

 

  1. Was uns nicht loslässt, hat größeren Einfluss auf unser Leben,als was wir nicht loslassen.

 

  1. Die Angst vor dem Loslassen beinhaltet die Angst vor den freien Fall.

 

  1. Wir müssen nicht um jeden Preis der Welt an Menschen festhalten. Wenn alles Reden im Schweigen endet und jedes Bemühen im Kampf, dann tut es gut, loszulassen.

 

  1. Wirklich Neues entsteht durch Loslassen, nicht durch Festhalten.

 

  1. Die Menschen müssen, was scheinbar glücklich macht- loslassen, was unglücklich macht, ist dagegen einfach.

 

  1. Wer Leben ins Leben bringen will, muss das Festhalten-Wollen aufgeben.

 

  1. Wer loszulassen vermag, siegt noch, wo er aufgibt.

 

  1. Loslassen ist die Kunst, vergangenes zur Ruhe zu betten und der Zukunft freien Raum zur Gestaltung zu überlassen.

 

  1. An etwas festzuhalten, was nicht festhaltenswert ist, ist nicht nur sinnlos, sondern auch dämlich.

 

  1. Wahre Liebe ist loszulassen, wenn die andere Person einen nicht mehr liebt, besonders dann, wenn man weiß, dass in diesem Moment des Loslassens ein Teil Glück, Liebe, Hoffnung und vor allem Zuversicht in einem selbst stirbt.

 

  1. Um erlöst zu werden, müssen wir uns von vielem lösen.

 

  1. Dein Himmel auf Erden hängt davon ab, wie sehr du loslassen kannst und deiner Freiheit Vertrauen schenkst.

In diesem Text wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet und aus weiblicher Sicht geschrieben. Alle Geschlechter sind selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

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