Trennung verarbeiten & den Schmerz hinter sich lassen

junge blonde frau sittz am Seeufer bei sonntenuntergang

Warum ist eine Trennung so schlimm?

Eine Trennung und Liebeskummer ist vieles, vor allem aber eines: sehr schmerzhaft. Wer eine Trennung erlebt findet sich in einer emotionalen Krise, Gefühlschaos und Einsamkeit wieder. Wir spüren den Verlust eines geliebten Menschen und müssen damit fertig werden.

Eine Trennung bedeutet Ausnahmezustand und damit schaltet der Körper auf den Überlebensmodus.

Warum ist eine Trennung so schmerzhaft? Das sagt die Psychologie.

Klaus Grawe gehört zu den bedeutendsten Psychotherapieforschern und hat die Konsitenztheorie entwickelt.

Laut Grave hat jeder Mensch vier Grundbedürfnisse. Werden diese Bedürfnisse dauerhaft verletzt, so führt das zu Störungen des Wohlbefindens und letztlich auch zur Beschädigung der psychischen Gesundheit.

Grawes Grundbedürfnisse zeigen, weshalb Sie sich nach einer Trennung so fühlen, wie Sie sich fühlen. Alle Grundbedürfnisse, die er beschreibt, werden in diesem Moment massiv missachtet:

Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle: Eine Trennung reißt Ihnen förmlich den Boden unter den Füßen weg. Der Partner setzt Sie mit einer Trennung vor vollendete Tatsachen. Gemeinsame Ideen, Sehnsüchte und Zukunftspläne sind mit einem Mal zunichte. Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit machen sich breit. Sie nehmen sich als Opfer äußerer Umstände wahr.

Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung: Das Ende einer Beziehung ist alles andere als eine erfreuliche Erfahrung. Sie sind hier in zweifacher Hinsicht ausgeliefert. Weder ist eine Trennung ein Grund zur Freude noch können Sie den Trennungsschmerz vermeiden.

Bedürfnis nach Bindung: Bei einer Trennung wird die intimste Art der Verbindung aufgelöst. Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz: In einer Beziehung fühlen Sie sich geliebt, angenommen und akzeptiert. Eine Trennung bedeutet immer auch Ablehnung. Plötzlich nehmen Sie sich nicht mehr als okay wahr. Ihr Selbstwert wird stark angegriffen.

Welche Symptome bringt eine Trennung mit sich?

Man könnte sagen, die Liebe endet ganz ähnlich, wie sie begonnen hat. Mit einem Gefühlschaos. Nur eben leider, ohne die guten Gefühle, wenn wir in einen Menschen verliebt sind.

Eine Trennung bringt eine Vielzahl an den psychischen und körperlichen Symptomen mit sich. Betroffene sind verzweifelt, traurig, antriebslos, grübeln viel und denken nur noch an den Ex-Partner. Auch starke Stimmungsschwankungen und Aggressionen sind nicht ungewöhnlich. Die Freude am Leben fehlt schlicht.

Zu den körperlichen Symptomen gehören Schlaflosigkeit, Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Druck in der Herzgegend, Appetitlosigkeit, Konzentrationschwiriegkeiten, Zerstreutheit.

Das Nervenkostüm ist dünner und die übliche Energie fehlt.

Die Vier Trennugnsphasen & Liebeskummer

Die Psychologin Verena Kast hat das Model der Vier Trennungsphasen entwickelt. Jeder, der eine Trennung durchlebt sollte durch diese vier Phasen gehen.

Erste Phase: Nicht-wahrhaben-Wollen

In der ersten Phase können Sie nicht glauben, was Ihnen widerfährt. Sie stehen unter Schock und sind fassungslos. Jeden Morgen, wenn Sie aufwachen, müssen Sie sich vielleicht erst einmal daran erinnern, dass der Partner sich getrennt hat.

Sie wehren sich dagegen, die Veränderung zur Realität werden zu lassen, indem Sie beispielsweise den Ehering weiterhin tragen, seine Gegenstände unverändert in der Wohnung lassen, den Platz neben ihren Kleidungsstücken im Schrank frei lassen.

Vielleicht, so denken Sie, ruft der Ex doch wieder an oder klingelt sogar an der Tür. Sie suchen nach Gründen Kontakt aufzunehmen, erfinden fadenscheinige Entschuldigungen ihn zu sehen, arrangieren zufällige Treffen oder stalken gar. Sie versuchen ihn zu verführen oder eifersüchtig zu machen.

Die dominanten Gefühle in dieser Phase sind:

  • Schock
  • Fassungslosigkeit
  • Verleugnung
  • Ohnmacht
  • Hilflosigkeit
  • Lähmung
  • Taubheit
  • Hoffnung

Das Nicht-wahrhaben-Wollen, die Verneinung, die Verweigerung sind in den ersten Tagen und vielleicht auch Wochen nur menschlich. Um diese plötzliche Veränderung annehmen zu können, verschafft sich ihre Psyche mit diesem Mechanismus Zeit. Zeit, um Kraft zu sammeln und den Trennungsschmerz noch nicht (ganz) spüren zu müssen.

Zweite Trennungsphase: Aufbrechende Gefühle

Die zweite Phase ist von aufbrechenden Gefühlen gekennzeichnet. Sie ist auch die schwierigste und hartnäckigste Etappe.

Sie erleben:

  • Schmerz
  • Verzweiflung
  • Ohnmacht
  • (Zukunfts-)Angst
  • Hass
  • Wut
  • Minderwertigkeit
  • Einsamkeit
  • Schuldgefühe

Sie sind überrollt und überwältigt von der Stärke ihrer Gefühle. Sie durchleben Momente, in denen Sie die Gefühle nicht kontrollieren können, die Tränenschießen ihnen in die Augen – blöderweise meist in sehr unpassenden Momenten.

Und Sie durchleben Momente, in denen die Hoffnungen auf ein Happy End wieder Raum bekommen. In dieser Phase schwingt Traurigkeit immer mit. Die Gedanken kreisen zwanghaft um den Ex-Partner, sei es durch die gemeinsamen Erinnerungen oder das Beziehungsende. Gedanken an glückliche Momente und verpasste Möglichkeiten oder an Dinge, die man in der Partnerschaft hätte besser machen können, schmerzen.

Sie idealisieren den Ex-Partner und schaffen es nicht, die schwierigen Seiten in der Beziehung zu sehen. Alles ist schwerer in dieser Phase. Leichtigkeit, Freude, Hobbys und Interessen? Fehlanzeige!

Auch Wut auf den Ex-Partner, sich selbst und die Umstände der Trennung kommen immer wieder hoch. Rachegedanken sind nichts Ungewöhnliches in dieser Phase.

Männer neigen in dieser Trennungsphase eher zu den starken Gefühlen wie Wut, Hass, Rache.

Frauen erleben sich in dieser Trennungsphase Traurig, verzweifelt und einsam.

Diese Phase erleben die meisten Betroffenen als besonders schlimm und hartnäckig. Wenn Sie sich professionelle Unterstützung für Ihre Trennungsverarbeitung wünschen, kontaktieren Sie mich gerne. 

Dritte Trennungsphase: Neuorientierung

Während die ersten beiden Phasen fast ausschließlich um den Ex-Partner kreisen, geht es in der dritten Phase langsam, aber sicher, bergauf.

In dieser Phase werden die Gefühlsausbrüche weniger. Zwar werden Sie mit Rückschlägen rechnen müssen, allerdings kommen sie nicht mehr mit der gleichen Wucht und sind meistens deutlich kürzer.

Sie fangen an, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Sie schöpfen neue Energie und die Lust, ihr Leben zu gestalten, kehrt zurück. Sie fühlen, dass das Leben weitergeht.

Sie sind bereit, das hinterlassene Vakuum zu füllen. Sie fangen an, neues und anderes in ihr Leben zu lassen und finden neue oder vernachlässigte Kraftquellen.

 Die Bereitschaft von der vergangenen Beziehung loszulassen, wächst, auch wenn es noch Momente gibt, in

denen Sie traurig und wehmütig zurückschauen und noch nicht voll in der Lage sind, den Ex-Partner aus den Gedanken zu verbannen.

Vierte Trennungsphase: Neuanfang

In der vierten Phase haben Sie die Trennung akzeptiert und überwunden. Vielleicht finden Sie es sogar gut, dass es dazu kam. Sie können die eigenen und auch die Anteile des Partners, die zum Beziehungsende geführt haben, realistischer einschätzen und geben sich nicht mehr ausschließlich die Schuld.

Sie ziehen Bilanz, können klarer definieren, was Sie aus der Ex-Beziehung an Positiven mitnehmen möchten. Aber auch, welche Aspekte Sie in einer zukünftigen Beziehung nicht mehr möchten und welche Teile Sie vielleicht zum Scheiternder Beziehung beigetragen haben. Sie sind selbstbewusst und genießen das Leben als Single.

Trennungsschmerz: Wie lange ist normal?

Sie fragen sich bestimmt: Wie lange dauert es bis ich eine Trennung verarbeitet habe?

Es ist schwierig, hier eine allgemeingültige Aussage zu treffen. Menschen und Beziehungen sind sehr unterschiedlich.

Die Länge einer Beziehung spielt eine Rolle, genauso wie die psychische Konstitution eines Menschen. Bei langen Beziehungen dauert es im Schnitt zwischen ein und zwei Jahren, bis zwei neues Gleichgewicht hergestellt ist.

Grundsätzlich kann man sagen: Je zufriedener Sie mit den anderen Bereichen in ihrem Leben sind, desto schneller kommen Sie auch wieder auf die Beine.

Sie haben vieles selbst in der Hand, um die Dauer der Trennungsverarbeitung zu verkürzen. Weiter unten im Artikel finden Sie wertvolle Tipps dazu.

Wie lange braucht ein Mann um eine Trennung zu verarbeiten?

Wie und wie lange Männer dazu brauchen, Liebeskummer und eine Trennung verarbeiten ist Typsache. In der Tendenz kann man jedoch sagen, dass Männer sich:

  • eher von einer Trennung ablenken. Sie neigen dazu sich in Sport, Feiern und andere Beziehungen zu flüchten.
  • ihrer Trauer und den negativen Gefühlen nicht zu viel Raum zu schenken.

Sich abzulenken ist hilfreich, jedoch ist es auch wichtig, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen.

Wie lange benötigen Frauen, um eine Trennung zu verarbeiten?

Auch für Frauen gilt: Wie schnell eine Trennung verdaut ist, hängt vom Typ ab.

Frauen verarbeiten aber anders als Männer:

  • Frauen setzten sich eher mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer auseinander.
  • Sie neigen aber auch eher dazu, sich von ihrem Schmerz absorbieren und herunterziehen zu lassen.
  • Sie leiden mehr, verdauen aber die Beziehung auch besser.
  • Sie pflegen ihr soziales Umfeld. Gute Freunde, Familie und andere Menschen sind auf dem Weg zur Heilung eine wichtige Stütze und sorgen für Ablenkung.

15 Strategien, um eine Trennung zu verarbeiten

1. Trennungstipp: Kontakt stickt abbrechen

Wenn es die Umstände erlauben und sie außer der Beziehung nichts verbindet, dann sollten Sie schnellstmöglich und konsequent den Kontakt abbrechen. Dies gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um über die Trennung hinwegzukommen.

Und zwar auf allen Kanälen. Sie haben richtig gelesen: Auf allen Kanälen. Whatsapp und Social Media macht heimliches Stalking heute sehr einfach und vermittelt das Gefühl irgendwie noch Kontrolle über den anderen zu haben, wenn man zumindest weiß, wann er zuletzt online war, dass er an Julias Geburtstag teilnimmt und am Wochenende auf einem Festival war.

Es schmerzt aber auch ungemein und führt zu Grübelattacken: Warum ist er da? Ihm scheint es ja blendend ohne mich zu gehen, und wer ist eigentlich Julia? Eine Trennung ist immer mit Grübeleien verbunden, den anderen aber heimlich zu beobachten, auf eine SMS zu hoffen oder selber eine zu schreiben hilft nicht.

Es führt dazu, dass der andere weiterhin und noch zusätzlichen Raum in den eigenen Gedanken erhält. Solange wir den anderen online sehen können, bleibt eine Verbindung. Die wir uns ja auch so sehr wünschen. Das ist nachvollziehbar, denn niemand möchte sich einsam und alleine fühlen. Gleichzeitig ist es zermürbend und quälend und verlangsamt den Heilungsprozess unnötig.

2. Trennungstipp: Den Ex aus dem Sichtfeld schaffen

Nach einer Trennung schwelgen wir ganz automatisch in Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Fast automatisch wandern die Gedanken dort immer wieder hin und es ist schwer von diesen Gedanken abzulassen. Deshalb: Entfernen Sie Erinnerungsstücke und all die Dinge, die Sie besonders an den Partner und die Partnerschaft erinnern, aus dem Sichtfeld.

Packen Sie Geschenke, Bilder, Postkarten in einen Karton und verbannen Sie ihn aus dem direkten Umfeld. Das nimmt zumindest zum Teil Futter für das Schwelgen in der Vergangenheit und wirkt reinigend.

Scheuen Sie sich nicht Möbel zu verrutschen, die Wände blau zu streichen und umzudekorieren. Auch ein Umzug kann helfen. Die eigenen vier Wände sollen ein Ort der Entspannung sein an dem Sie sich wohlfühlen. Deshalb: weg mit den Erinnerungen und hin zum ich-Gefühl!

3. Trennungstipp: Den Ex-Partner nicht idealisieren

Wenn der geliebte Mensch geht, dann neigen wir zum Idealisieren. Der andere wird auf ein Podest gehoben. In Gedanken kann er dann gar nichts falsch machen, sondern erscheint als der perfekte Mensch. Er kann ja auch nichts mehr falsch machen, weil er einfach nicht mehr das ist.

Machen Sie sich bewusst, dass Idealisierung reines Kopfkino ist. Ihr Gehirn und ihre Gedanken spielen einen Streich. Statt zu idealisieren ist es sinnvoller sich zu überlegen, welche schwierigen Anteile der Ex mit in die Beziehung gebracht hat.

4. Trennungstipp: Gefühle sind zum Fühlen da

Verdrängen Sie ihre Gefühle nicht. Fühlen Sie sie. Nehmen Sie sich Zeit und Raum den Verlust zu betrauern. Keine Angst, Gefühle bleiben nicht ewig und nehmen in der Intensität auch ab. Nehmen Sie Trauer, Wut, Hilflosigkeit wahr und durchspüren Sie.

Vor den eigenen Gefühlen zu flüchten und sie nicht spüren zu wollen, verlängert die Trauerphase nur unnötig: The only way out, is through.

Gleichzeitig ist es wichtig, sich nicht an der Trauer festzubeißen und sich unnötig in ihr zu suhlen. An negativen Gefühlen festzuhalten kann in eine gefährliche Abwärtsspirale münden und im schlimmsten Fall zu Depressionen führen.

5. Trennungstipp: Für Ablenkung sorgen

Genauso wichtig, wie Zeit für Trauer ist es für ausreichend Ablenkung zu sorgen. Versuchen Sie aktiv zu sein und Pläne zu schmieden. Gerade der Sonntag ist für viele Neu-Singles ein absoluter Horror. Nehmen Sie sich etwas vor! Treffen Sie Freunde und beschäftigen Sie sich.

Wer lieber zu Hause bleibt, sollte darauf achten, etwas zu tun zu haben. Gut sind Dinge, auf die man sich ein klein wenig konzentrieren muss. Hören Sie Podcasts, lernen Sie das Stricken, machen Sie Sodukus oder Kreuzworträtsel.

6. Trennungstipp: Neues ausprobieren

Finden Sie neue Quellen der Inspiration. Was wollten Sie schon immer mal machen? Welche Erfahrungen würden Sie gerne machen? Eine Reise in ein fernes Land? Experte für moderne Kunst werden? Auf Sterneniveau kochen? Einen Gipfel mit Klettersteig erklimmen?

Sein Sie kreativ und entwickeln Sie die Lust an neuem. Sein Sie offen und sagen Sie öfter einmal Ja zu Dingen. Sich aus der Confort Zone zu bewegen stärkt den Selbstwert, der durch eine Trennung einen Knacks bekommen hat.

7.Trennungstipp: Glücksmomente schaffen

Schaffen Sie sich Momente zum Glücklich sein. Was lässt ihr Herz hüpfen? Einen Blumenstrauß in die Vase stellen? Ein Entspannungsbad nehmen. Die Natur genießen? Vielleicht haben Sie in der Beziehung auch einige ihrer persönlichen Feel-Good Aktivitäten vernachlässigt oder sogar ganz aufgegeben.

Überlegen Sie, was ihnen vor der Beziehung Freude bereitet hat und achten Sie darauf genau das (wieder) zu tun. Das gibt Kraft.

8. Trennungstipp: Den Blick nach vorn richten

Wer verlassen wurde, grübelt viel. Über vergangene und schöne gemeinsame Erinnerungen. Die Frage nach dem Warum, drängt immer gerne wieder auf. Das ist ganz normal und gehört zum Trennungsprozess.

Dennoch ist es nicht sinnvoll, zu sehr in der Vergangenheit zu hängen. Deshalb: Blicken Sie nach vorne. Versuchen Sie sich in eine Haltung zu bringen, in der Sie auch neugierig und offen dafür sein können, was das Leben für Sie noch bereithalten kann.

Welche Projekte können Sie angehen?

Was ist Ihnen für die Zukunft wichtig?

Packen Sie es an und gestalten Sie Ihre Zukunft aktiv.

9. Trennungstipp: Sich bewegen

Sport und Bewegung helfen ungemein den Kopf frei zu kriegen und im hier und jetzt zu sein. Wer mit Sport einfach nichts anfangen kann, kann auch ausgedehnte Spaziergänge machen. Hauptsache raus an die frische Luft!

Sich sportlich zu betätigen, setzt Endorphine und Glückshormone frei. Danach fühlen wir uns einfach gut! Viele Studien suggerieren außerdem, dass Sport die gleiche Wirkung wie chemische Antidepressiva auf den Organismus haben.

Bonus für einen schwachen Moment: Musik voll aufdrehen und eine Runde abdancen: Das kann Wunder wirken und Sie aus ihrem negativen Film herausholen!

10. Trennungstipp: Sich den Kummer von der Seele schreiben

Sich etwas von der Seele zu schreiben, kann nach einer Trennung genau das richtige sein. Das hilft ungemein dabei, den Grübelzwang in den Griff zu kriegen. Schreiben Sie einfach frei von der Leber herunter was Sie in diesem Moment bewegt. Ohne Zensur. Papier ist geduldig und kann ihre Gedanken, mögen sie noch so absurd sein ( ja so ist unser Hirn manchmal) nicht verurteilen.

11. Trennungstipp: Liebevoll mit sich umgehen

Sein Sie nach einer Trennung geduldig und liebevoll mit sich. Sich abzunabeln ist ein Prozess, der nicht über Nacht passiert, sondern in Wellen verläuft. Ärgern Sie sich also nicht, wenn Sie meinen, Sie müssten bereits weiter sein. Seien Sie nett zu sich und schenken Sie sich Trost, wenn es nicht gut geht. Ganz so wie eine beste Freundin oder eine Mutter es mit ihrem Kind tun würde.

12. Trennungstipp: Verantwortung übernehmen

Es ist ok nach einer Trennung traurig zu sein, sich hilflos und alleine zu fühlen. Eine Trennung ist schlimm und bereitet viele Schmerzen. Auch wenn ihr Ex Sie stark verletzt hat, er ist nicht dafür verantwortlich wie es ihnen ergeht. Sie selber haben es in der Hand wieder auf die Beine zu kommen.

Wer sind Sie noch außer, ein Mensch der gerade Liebeskummer hat? Bleiben Sie nicht in dieser einen Geschichte hängen und machen Sie sich nicht zum Opfer der Trennung. Wer sich als Opfer wahrnimmt, nimmt sich selber Handlungsspielraum, bleibt gelähmt und verharrt.

13. Trennungstipp: Ratgeber Literatur nutzen

Im Internet wie auch im Buchhandel finden Sie viele wertvolle Ratgeber zum Thema Trennungen. Einen davon habe ich geschrieben:

Lesen Sie mehr zum Trennungsratgeber für Dummies.

Außerdem sehr empfehlenswert:

Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen von Michéle Loetzer: Ein tolles Buch zum Ausfüllen und trösten.

Jetzt lasse ich dich los: Wie man nach einer Trennung wieder zu sich selbst findet von Antonia Lehmann

14. Trennungstipp: Einen Sinn in der Trennung finden

Wenn der erste Schmerz und Schock vorüber sind, lohnt es sich, darüber nachzudenken, welchen Sinn die Trennung vielleicht haben könnte. Was ist das Gute am Schlechten?

Was haben Sie über sich selbst und ihre Art Beziehung zu führen gelernt? Was bedeutet das für die Zukunft bei der Partnerwahl? Was ist aus ihrer letzten Trennung vielleicht entstanden, was ihr Leben bereichert hat?

15. Trennungstipp: Sich professionelle Unterstützung suchen

Freunde und Familie sind eine große Stütze nach einer Trennung. Jedoch kann es manchmal hilfreich sein, sich professionelle Hilfe zu holen. Zum Beispiel mit einem Beziehungscoaching.

Coaches und Therapeuten haben einen emphatischen und neutralen Blick, bewahren einen kühlen Kopf und erarbeiten gemeinsam mit dem Klienten individuelle Strategien, um mit der Trennung und dem Liebeskummer besser umgehen zu können.

Gerne unterstütze ich Sie mit einem Beziehungscoaching in München oder online.

Trennung verarbeiten trotz Kontakt

Es gibt Situationen, da ist es schlicht nicht möglich den Kontakt zum Ex-Partner nach einer Trennung ganz abzubrechen. Sei es, weil es gemeinsame Verpflichtungen, Kinder oder Sie den gleichen Arbeitgeber haben. Als Faustregel gilt: soviel Kontakt wie nötig und so wenig wie möglich.

Hier einige Impulse.

Wie kann ich die Trennung verarbeiten nach einer langen Ehe oder Partnerschaft.

Sehen Sie die Trennung als einen Prozess.

Es gibt vieles aufzuarbeiten, zu trennen und zu organisieren: vielleicht gemeinsames Vermögen, Kinder für, die Sie gemeinsam Sorge tragen möchten, emotionale Verletzungen, über die Sie immer wieder sprechen. Orga Themen müssen besprochen werden und ggf. auch verändert werden, wenn Sie bemerken, dass es so nicht für Sie funktioniert.

Vereinbaren Sie einen Jour Fixe um Dinge zu besprechen. So können Sie den Kontakt reduzieren. Vermeiden Sie es jedes Zipperlein sofort per whatapp oder ähnlichen an den Ex heranzutragen. Das kostet meist nur Nerven. Setzten sich lieber miteinander hin und sprechen Sie gebündelt über ihre Themen.

Trennung verarbeiten trotz Kontakt: Wenn Sie den gleichen Arbeitgeber haben

Wenn Sie das Pech haben, den gleichen Arbeitgeber und besser noch in der gleichen Abteilung oder in der gleichen Etage zu sitzen, dann lässt es sich kaum vermeiden sich auch einmal über den Weg zu laufen.

Sie kennen die Routinen des anderen. Gehen Sie sich aus dem Weg. Nehmen Sie die Kaffeepause früher und vertagen Sie das Mittagessen in der Kantine auf später. Das erfordert viel Kraft, denn man möchte ja in der Nähe des anderen sein und wissen, wie es ihm geht. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass die Nähe zum Ex, das loslassen und verarbeiten nur erschwert.

Je nach Unternehmenskultur können Sie ihren Chef auch bitten, von zukünftigen gemeinsame Projekte mit dem Ex abzusehen.

Trennung verarbeiten trotz Kontakt: Wenn Sie geschäftlich miteinander verbunden sind

Das ist natürlich eine besondere Herausforderung, denn Sie müssen über kurz oder lang, emotionales von geschäftlichen trennen. Dennoch sein Sie auch hier geduldig mit sich und ärgern Sie sich nicht allzu sehr, wenn Sie oder der Ex die geschäftliche und private Ebne hier und da vermischen.

Wichtig ist, sich ehrlich einzugestehen, wenn man sich beispielsweise auf geschäftlicher Ebene am Ex-Partner rächen möchte und es zu Entscheidungen kommt, die dem Unternehmen schaden.

Es ist sinnvoll, sich auf jeden Fall eine Weile aus dem Weg zu gehen und sich nur für wichtige Absprachen zu treffen. Trennen Sie die Arbeitsfelder hierfür klar.

Wenn Sie merken, dass Privates und Geschäftliches für Sie nicht trennbar sind und Sie keinen Abstand zum Ex-Partner nach der Trennung gewinnen können, sollten Sie in jedem Fall überlegen, sich auch geschäftlich zu trennen.

Wenn Sie eine gemeinsame Wohnung haben

Vielleicht leben Sie in einer Stadt wie München, in der Wohnungsknappheit und hohe Mieten Normalität sind und Sie erst mal noch die Wohnung teilen müssen. Auch hier gilt Kontakt vermeiden. Nicht gemeinsam auf dem Sofa sitzen. Stattdessen die Wohnung so weit es möglich ist aufteilen.

Eine andere Variante wäre, zeitweise Unterschlupf bei Freunden zu finden und sich damit abzuwechseln, wer in der Wohnung ist, bis eine permanente Lösung gefunden ist.

Trennung verarbeiten trotz Kontakt dauert länger

Es gibt viele Situationen, die den Kontakt nach einer Trennung nötig machen.

Wichtig sind hier aus meiner Sicht zwei Dinge.

Erstens: Sein Sie ehrlich zu sich: wie viel Kontakt ist wirklich nötig?

Zweitens: Machen Sie sich klar, dass es einfach länger dauert, eine Beziehung hinter sich zu lassen und zu verarbeiten, wenn man etwas Gemeinsames hat, um das es sich zu kümmern gilt. Sein Sie geduldig mit sich und erwarten Sie nicht das gleiche Tempo an den Tag legen zu können, wie Ex-Partner, die keinen Kontakt zueinander haben müssen.

Warum kann ich die Trennung nicht verarbeiten?

Sie können das. Auf jeden Fall. Deshalb habe ich diesen Ratgeber und ein Buch darüber geschrieben. Er soll Sie dabei unterstützen, loszulassen und nach vorne zu blicken. Loslassen bedeutet nichts anders als zu akzeptieren, dass die Beziehung in der Vergangenheit liegt und den Blick nach vorne zu richten. Das kann sehr schwierig sein, zugegeben. Wenn Sie durch die vier Trennungsphasen gehen und dabei noch meine Tipps beherzigen, können Sie die Trennung verarbeiten. Nur Mut!

Wenn Sie das Gefühl haben hängen zu bleiben, unterstütze ich Sie gerne mit einer Trennungsberatung in München.

In diesem Text wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet und aus weiblicher Sicht geschrieben. Alle Geschlechter sind selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

 

 

 

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