Toxische Beziehung: 12 Anzeichen, Ursachen & Heilung

giftige lila Flüssigkeit in einer flasche

Als Julia und Ingo sich kennenlernen, schweben Sie auf Wolke 7. Alles scheint perfekt und fast zu schön um wahr zu sein. Sie planen einen schnellen Zusammenzug, verstehen sich bestens und sehen ihre Zukunft gemeinsam. 

Als die Anfangsphase der großen Verliebtheit geht, zeigt sich Ingo plötzlich von einer ganz anderen Seite. Er kritisiert Julia viel, nichts kann sie ihm mehr recht machen. Vom anfänglichen Glück ist wenig übrig. Stattdessen wird die Beziehung zu einer Achterbahnfahrt und fühlt sich irgendwie, vergiftet, ungesund und toxisch an.

Was bedeutet toxische Beziehung eigentlich?

Toxische Beziehungen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht guttun. Sie rauben dauerhaft Energie und Kraft. Die meiste Zeit fühlen sie sich unglücklich und unausgeglichen. Vergiftete Beziehungen schaden emotional und nicht selten auch physisch. In solchen Beziehungen mangelt es in allen Bereichen der Partnerschaft an Ausgeglichenheit.

Sie finden in diesem Artikel eine Checkliste von Anzeichen, die auf eine vergiftete Beziehung hinweisen. Weiter unten können Sie auch einen Test machen. Der Selbsttest wertet aus, ob Sie in einer ungesunden Partnerschaft leben.

Merkmale einer vergifteten Partnerschaft

Ganz pauschal lassen sich solche Beziehungen nicht objektivieren, den Menschen haben unterschiedliches Empfinden der eigenen Grenzen. Es gibt auch nicht den EINEN toxischen Partner. Häufig werden egoistische, egozentrische und narzisstische Menschen als sehr toxisch in Beziehungen erlebt.

12 Anzeichen für eine toxische Beziehung

Ungesunde Beziehungen haben häufig bestimmte Merkmale: 

1. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt: Ihre Beziehung ist ein ständiges Auf und Ab. Momente der Glückseligkeit und der absoluten Verschmelzung wechseln sich mit Abwertungen, Gefühlskälte, Liebesentzug bis hin zu Trennungsandrohungen ab.

2. Fehlende Unterstützung: Ihr Partner freut sich nicht über ihre Erfolge und unterstützt Sie nicht in Ihren Vorhaben. Auch schöne Erlebnisse außerhalb der Beziehung werden herabgesetzt.

3. Unberechenbarkeit: Sie bewegen sich permanent auf dünnem Eis, denn Sie wissen nie wie die Stimmung zu Hause gerade ist. Ihr Partner zeigt sich gerade besonders liebevoll? Ein falsches Wort reicht und die Stimmung kippt.

4. Auf Worte folgen keine Taten: Nach heftigen Streits gelobt der Partner oft Besserung und zeigt sich vordergründig reuevoll. Jedoch fehlt es an Taten. Übereinkünfte werden einfach nicht eingehalten, heruntergespielt oder lächerlich gemacht.

5. Wunde Punkte: Ihr Partner kennt ihre wunden Punkte ganz genau und scheut nicht davor, diese zu nutzen. Jede Ihrer Schwäche wird genutzt, um Sie kleinzumachen und anzugreifen. Ihre Sehnsüchte werden abgewertet oder als Köder für eine glänzende gemeinsame Zukunft benutzt.

6. Manipulation: Konstruktive Gespräche sind kaum möglich. Der andere dreht ihnen die Wörter im Mund um, spielt mit ihren Unsicherheiten und gibt Sätze von sich wie »Wenn du mich liebst, dann tust du das für mich …«.

7. Selbstabwertung: Nach heftigen Streits kann es passieren, dass der toxische Partner sich selbst so sehr abwertet, dass Sie Mitleid für ihn haben und die Schuld auf sich nehmen. Irgendwann glauben Sie wirklich, Sie alleinig sind schuld an den vielen Schwierigkeiten.

8. Drama, Baby: Ihr Partner macht aus jeder Mücke einen Elefanten? Sie können oft nicht nachvollziehen, wie es überhaupt zu einem Streit kommen konnte? Das Stilmittel der Streitereien sind scharfe Kritik, Abwertung und Schimpfwörter. Ihre Anliegen werden abgeblockt. Auseinandersetzungen, gehen schnell nicht mehr um die Sache. Stattdessen wird es persönlich.

9. Abschirmung: Der Partner schaffen es, Ihnen alles schlecht zu reden. Ihre Freunde sind komisch und können sich nicht benehmen, ihre Hobbys sind banal und reine Zeitverschwendung. Sie möchten den anderen am liebsten ganz für sich haben. Deshalb sind sie oft krankhaft eifersüchtig und verkaufen Ihnen dieses Verhalten als Zeichen ihrer Liebe und Zuneigung.

10. Schuldzuweisungen: Toxische Partner sind Meister darin, Ihnen die Schuld zu geben. Selbstreflexion und Eigenverantwortung sind Fremdwörter. Stattdessen verharren Sie gern in einer Opferhaltung.

11. Nähe und Distanz: In Phasen der Nähe, die zu Beginn der Beziehung oft durch Love Bombing gekennzeichnet ist, aber auch nach längerer Beziehung schöne Momente beschert, folgen Phasen der Distanz. Der Partner wirkt abwesend, gefühlskalt und Sie spüren deutlich, dass er nicht präsent ist. Die guten Beziehungsphasen, werden mit der Zeit kürzer, die schlechten Phasen verlängern sich hingegen.

12. On-Off Modus: Toxische Beziehungen erkennt man auch daran, dass Sie sich häufig voneinander trennen, oder verlassen werden, um kurz darauf wieder zusammenzukommen und dann eine Honeymoonphase erleben. In Trennungsphasen sind Seitensprünge typisch.

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Wie entstehen toxische Beziehungen?

Eine allgemeingültige Antwort über die Entstehung von toxischen Beziehungen gibt es nicht. Viele individuelle Faktoren spielen eine Rolle. Dennoch lässt sich grob sagen, dass Ursachen in der Kindheit zu finden sind. Später im Beziehungsleben werden die in der Kindheit erlernten Muster unbewusst fortgesetzt.

Toxische Beziehung: Ursachen entstehen in der Kindheit

Kinder lernen von Eltern und Umfeld wie Beziehungen und Liebe gelebt werden. Menschen die toxischen Partnern zum Opfer fallen, haben oftmals keinen stabilen Selbstwert entwickeln können. Die elterliche Liebe war an Bedingungen geknüpft. Etwa wie: Nur wenn Du lieb Kind bist, dann bekommst Du Aufmerksamkeit. Da Kinder von der elterlichen Zuneigung abhängig sind, verhalten sie sich entsprechend lieb und brav.

Als erwachsene haben sie oftmals Schwierigkeiten für sich selbst und ihre Bedürfnisse einzustehen, Grenzen zu setzen und sich zu spüren. Dann wird der Glaubenssatz: Ich muss gefallen, um geliebt zu werden, in die Beziehung getragen. Betroffene verbiegen sich für den Partner und suchen sich unbewusst Partner, um genau das auch weiter auszuleben.

Auch der toxische Part hat in der Kindheit oft einen emotionalen Mangel erlebt, der den Selbstwert verletzt hat. Um den Selbstwert zu stabilisieren, suchen sie sich Partner, die sie abwerten können, um sich selbst besser zu fühlen.

 Teufelskreise der Abhängigkeit

Hier entsteht ein Teufelskreis der Abhängigkeit. Beide Partner brauchen einander. Der toxische Partner muss seinen Selbstwert erhalten. Nicht selten weist er auch narzistische Züge auf. Durch die ständige Kritik ruft er Schuldgefühle in ihnen hervor und zeigt so, dass sie nicht genug sind. Egal, was sie tun.

Genau dieses Verhalten des Partners ist es, dass Sie dazu bringt, für seine Liebe und Wertschätzung zu kämpfen. So reinszenieren Sie den in der Kindheit erlernten Glaubenssatz: Ich muss gefallen, um geliebt zu werden.

Diese Art der Beziehungen haben Suchtpotenzial: Denn die guten Phasen und Glücksmomente, so berichten es Betroffene, sind mit nichts zu vergleichen. Dieses Gefühl möchten Sie unbedingt wieder herstellen. Auch, wenn sie dafür den Preis der bodenlosen Tiefen bezahlen.

Diese Beziehungen entstehen also nicht einfach so. Sie folgen einer unbewussten Logik.

Hier finden Sie eine Meditation zum Thema Abhängigkeit loslassen. 

Können toxische Menschen sich verändern?

Es kommt darauf an. Hier gilt es zu unterscheiden. Wenn ihr Partner ungesunde Verhaltensweisen an den Tag legt und selber erkennen kann, dass diese Muster sich negativ auf die Beziehung auswirken, dann bestehen Möglichkeiten zur Veränderung. Es kommt also auf den Grad der Toxizität an.

Wenn ihr Partner z. B. eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, dann ist Veränderung deutlich schwieriger. Persönlichkeitsstörungen, so die Psychologie lassen sich nur sehr schwer behandeln und das auch nur mit Hilfe einer langwierigen Therapie.

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, sehen selbst nicht, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Sie fühlen sich mit sich im Reinen und haben vielmehr das Gefühl mit der Umwelt, den anderen und dem Partner stimme etwas nicht. Ihnen fehlt die Fähigkeit zur Reflexion.

Erst wenn die Schwierigkeiten so groß werden, ein sehr hoher Leidensdruck entsteht und sie z.B. Ihre Existenz bedroht sehen, weil sie zum wiederholten Mal den Job verlieren, oder Ehefrau Nummer Vier sich aus den gleichen Gründen wie die Vorgängerinnen getrennt haben, suchen manche wenige den Weg in eine Therapie.

Als Partner brauchen sie einen sehr langen Atem, einen starken Selbstwert und sehr viel Geduld um Veränderungen wahrzunehmen. Hier sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie diesen langen Weg mitgehen möchten, und die psychische Belastung aushalten können.

 Können toxische Partner lieben?

Sie verwechseln Liebe mit Leidenschaft.

Leidenschaftlich können sie durchaus sein. Sie sind gut darin große Gesten, Liebesbekundungen und Komplimente zu machen. Von außen betrachtet wirken diese Gesten oftmals drüber. Das liegt daran, dass sie sich schwertun, Lebendigkeit zu spüren. Deshalb muss alles zwei Nummern größer und grandios sein.

Liebe hingegen ist in erster Linie ein ruhiges Gefühl. Ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit, der Fürsorge. Wer liebt ist dem Partner wohlgesonnen, verhält sich respektvoll, altruistisch und hat Interesse daran, dass die Bedürfnisse beider Partner in der Beziehung Raum bekommen. Genau das sind oft die Dinge, die in einer ungesunden Partnerschaft fehlen.

Kann man eine toxische Partnerschaft retten?

Eine schädliche Partnerschaft lässt sich unter gewissen Umständen verbessern. Allerdings ist das ein langer und sehr mühsamer Prozess, der kaum ohne therapeutische Unterstützung zu stemmen ist. Ich unterstütze Sie gerne mit einer Paartherapie.

Folgende Voraussetzungen müssen hierfür gegeben sein:

  • Beide Partner müssen erkennen, dass die Partnerschaft Strukturen aufweist, die schädlich sind und den festen Willen für Veränderungen mitbringen.
  • Die Bereitschaft die eigenen Lebensthemen zu reflektieren.
  • Den Willen die Beziehungsthemen zu reflektieren.
  • Die Fähigkeit zu entwickeln Verantwortung für die belastenden Faktoren in der Partnerschaft zu übernehmen und andere Verhaltensweisen zu erlernen.

Dennoch gibt es keine Garantie ihre Beziehung zu verbessern oder zu retten. Wenn eine dieser Bedingungen nicht gegeben ist, sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie ein wertvoller Mensch sind der Wertschätzung und Liebe verdient hat. Hier empfiehlt es sich, die Klarheit und die Kraft zu finden eine Trennung durchzuziehen.

 Wie kann ich eine toxische Partnerschaft verlassen?

Der Weg aus einer schädlichen Beziehung kann sehr schwierig sein, da der Partner genau weiß, wie er Sie ködern kann und Ihnen Hoffnung macht, dass alles gut wird. Hinzu kommt der Effekt der Abhängigkeit. Der erste Schritt in Richtung Heilung ist damit getan, anzuerkennen und zu akzeptieren, dass die Partnerschaft Ihnen nicht guttut und psychischen Schaden anrichtet. Hier finden Sie einen Erfahrungsbericht, von Frauen die es geschafft haben ihre Partnerschaft zu verlassen. 

Hören Sie auf Ihr Gefühl

Meist ist es so, dass Betroffene eigentlich ein gutes Gespür dafür haben, dass etwas mit der Beziehung nicht stimmt. Gleichzeitig fehlt ihnen das Vertrauen, dass ihr Empfinden richtig ist, weil der Partner, Ihnen immer wieder weis machen will, dass ihre Gefühle falsch sind.

Sie fühlen sich meist schlecht, energielos, ausgeliefert und erschöpft? Ihre Gefühle sind immer echt. Nehmen Sie ihre Emotionen ernst. Eine Beziehung sollte Ihnen Ruhe, Stabilität und Geborgenheit vermitteln.

Sich Unterstützung suchen

Viele Betroffene schämen sich dafür in schlechten Beziehungen zu sein und fühlen sich schuldig, nicht die Kraft aufzubringen sich zu trennen. Gleichzeitig sind sie oft von Schuldgefühlen geplagt, die sie davon abhalten eine Trennung zu vollziehen.

Holen Sie sich Hilfe. Vertrauen Sie sich guten Freunden und schmieden Sie Pläne wie Sie die Trennung durchziehen können. Betroffene haben oft eine überwertige Angst, ohne Partner einsam zu sein.

Deshalb ist es wichtig sich dem Umfeld anzuvertrauen und zu merken, dass sie nicht alleine sind. Aktivieren Sie ihr soziales Netz. Freunde und Bekannte helfen dabei, sich nicht so einsam zu fühlen, können Mut und aufbauende Worte schenken.  

Selbstwert stärken

In einer toxischen Beziehung hat ihr Selbstwert sehr gelitten. Sie fühlen sich, falsch, wertlos, abhängig und nicht genug. Darauf hat sie Ihr Partner mit seiner Kritik, seinen Nörgeleien, seinen Angriffen programmiert. Deshalb ist es wichtig sich vor Augen zu führen, dass sie ein wertvoller Mensch sind.

  • Wer sind Sie noch außer jemand der dieser Beziehung zum Opfer gefallen ist?
  • Welche Erfolge können Sie feiern?
  • Welche liebenswerten Seiten haben Sie an sich?
  • Was können Sie tun, um Ihren Selbstwert zu stärken?
  • Was brauchen Sie um liebevoll und achtsam mit sich selbst umzugehen?

Wie kann ich eine toxische Partnerschaft heilen?

Giftige Partnerschaften hinterlassen viel verbrannte Erde. Die weiteren Schritte in Richtung Heilung können erst gegangen werden, wenn Sie die Kraft gefunden haben die Partnerschaft zu verlassen. Wer in einer toxischen Beziehung verharrt, kann nicht heilen, weil immer wieder Wunden aufgerissen werden oder neue Verletzungen hinzukommen. Das ist zugegebenermaßen schwer zu akzeptieren.

Es lohnt sich therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um die Energie zu finden die Partnerschaft zu verlassen, zu heilen, zu verarbeiten und loszulassen. Hier kann ich Sie mit Beziehungscoaching oder einer Therapie in München unterstützen.

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Kontaktabbruch

Damit Sie Heilung erfahren können, ist ein Kontaktabbruch absolut erforderlich und sollte höchste Priorität haben. Dieser dient dazu, Sie zu vor Rückfällen zu und weiteren Verletzungen zu schützen.

Da vergiftete Beziehungen viel mit Abhängigkeiten zu tun haben, müssen Sie sozusagen durch einen kalten Entzug gehen. Den Kummer und die Trauer die Sie verspüren ist leider nötig und gehört zur Verarbeitung. Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe das Erlebte zu betrauern.

 Die eigenen Themen beleuchten

Um Heilung zu erfahren, ist es wichtig Ihre Beziehungserfahrung aufzuarbeiten und die eigenen Beziehungsmuster zu reflektieren. Oftmals geht es um folgende Themen:

  • Anzuerkennen seelischen und evtl. auch körperliche Schaden genommen zu haben.
  • Sich mit Wut und Trauer auseinander zu setzen.
  • Die eigenen Unsicherheiten zu erkennen und aufzulösen.
  • Einen gesunden Umgang mit Ambivalenzen in Bezug auf den toxischen Partner zu finden.
  • Sich verzeihen und Schuldgefühle loszulassen.
  • Die eigenen Beziehungsmuster zu entdecken und aufzulösen.
  • Die eigenen Anteile an der toxischen Beziehung sehen.
  • Liebevolle Glaubenssätze entwickeln.
  • Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse spüren lernen.
  • Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen.
  • Sich selbst wichtig nehmen und sich selbst genug sein, um Abhängigkeit zu vermeiden.
  • Den Unterschied zwischen Egoismus und Selbstfürsorge kennenlernen.
  • Den Selbstwert stärken.

Wenn Sie lernen Verantwortung für sich und ihr Wohlbefinden zu übernehmen, stärkt Sie das unheimlich und macht den Weg für eine erfüllte und glückliche Partnerschaft frei.

Was können Sie tun, wenn Freunde in einer toxischen Beziehung sind?

Wenn Sie merken, dass Sie einen Freund oder eine Freundin haben, die sich in einer vergifteten Beziehung befindet, sollten Sie das ansprechen. Sprechen Sie offen über die Sorgen, die Sie sich machen und halten Sie dem Betroffenen, die Ihnen bekannten Fakten vor Augen. Vermeiden Sie es zu interpretieren, und sprechen Sie nur über das, was Sie ganz objektiv betrachtet feststellen können. Dazu brauchen Sie eine Portion Mut, den letztlich kann ein Hinschauen auch viel Schmerz auslösen.

Seien Sie emphatisch und signalisieren Sie, dass Sie ein offenes Ohr haben und gerne Unterstützung anbieten möchten. Vermeiden Sie es hingegen Druck auszuüben oder Anweisungen zu geben. Das kann schnell als Vorwurf rüberkommen. Und das ist das letzte was Menschen in einer toxischen Beziehung brauchen. Schenken Sie stattdessen ihre Aufmerksamkeit und ihr Verständnis. Sehen Sie sich als Kraftquelle und Unterstützer.

Zeigen Sie, dass Sie jederzeit da sind und Beistand leisten, was auch immer passieren mag. Scheuen Sie sich auch nicht davor, nach Therapieplätzen, Gruppenangeboten oder ähnliches zu suchen.

Akute Hilfe bei toxischen Beziehungen

Es gibt zahlreiche Institutionen die bei gewalttätigen Beziehungen eine Stütze bieten:

  • Polizei: Die Polizei ist gesetzlich zu Ihrem Schutz verpflichtet. Wenn Sie Opfer von (akuter) Gewalt wurden, scheuen Sie sich nicht davor die 110 zu wählen. Mit dem Gewaltschutzgesetz stehen dem Staat eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, Ihnen mit rechtlichen Schritten zur Seite zu stehen. Zum Beispiel kann ein Näherungs- und Kontaktverbot ausgehängt werden.
  • Ambulante Krisendienste bieten Ihnen rund um die Uhr sofortige Unterstützung bei seelischen Krisen. In vielen Städten kann innerhalb einer Stunde auch ein mobiles Krisenteam bei Ihnen sein.
  • Notunterkünfte und Frauenhäuser: Hier können Sie für einige Tage oder Wochen Ruhe, Rückzug und Schutz erfahren. Auch Kinder sind meist willkommen. Die Adressen der Unterkünfte werden geheim gehalten, um größtmöglichen Schutz zu bieten. Abstand von der häuslichen Situation ermöglicht es Ihnen, Ihre Gedanken zu ordnen, Klarheit zu finden und die nächsten Schritte einzuleiten.

 

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