Wenn der Partner oder die Partnerin plötzlich nach einer Beziehungspause fragt, ist das ein ganz schöner Schock, denn niemand möchte von seinem Partner hören, dass er gerade Abstand braucht und sich seiner Gefühle vielleicht nicht mehr ganz im Klaren ist.
Und dennoch kann eine Beziehungspause Licht ins Dunkle werfen.
Es gibt ein paar Dinge auf die Sie achten sollten, damit Sie eine mögliche Beziehungspause wirklich sinnvoll nutzen können und eine Chance für die Beziehung werden kann. Meist geht es dabei darum Klarheit zu finden. – Über Ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ihre Gefühlslage.
Wann ist eine Beziehungspause sinnvoll?
Sie haben noch Gefühle für Ihren Partner und möchten ihre Beziehung nicht einfach wegwerfen? Sicherlich läuft einiges gerade nicht so wie es Ihren Vorstellungen entspricht, sonst würden Sie nicht über eine Beziehungspause nachdenken.
Eine Beziehungspause kann helfen, wenn Sie einander verbunden sind, sich schätzen und bereit sind für die Partnerschaft auch Opfer zu bringen. Wenn ihre Gefühle gerade einfach tief vergraben sind, Sie aber spüren, dass die Bindung da ist und Sie Raum benötigen, um ihre Gefühle wieder an die Oberfläche zu bringen. In diesem Fall kann eine Trennung auf Zeit helfen sich zu ordnen.
Wer sich innerlich schon verabschiedet hat, dem hilft auch keine Beziehungspause – Ganz im Gegenteil. Dann führt Abstand nur zu weiterer Distanzierung und produziert nichts mehr als den bekannten Schrecken ohne Ende.
Deshalb: Seien Sie ehrlich zu sich und ihrem Partner wo Sie stehen! Beziehungspausen machen dann am meisten Sinn, wenn Sie für ihren Partner Liebe empfinden.
Vorteile und Nachteile einer Pause
Eine Pause bewirkt eine Veränderung in der Beziehungsdynamik und kommt mit Chancen wie auch Risiken, über die Sie sich Gedanken machen sollten, bevor Sie sich zu diesem Schritt entscheiden.
Vorteile einer Beziehungspause
1. Der Blick von Außen
Mitten im Beziehungsalltag verhaken und verstricken wir uns so manches Mal. Oft ist dabei nicht klar, was als Erstes da war, das Huhn oder das Ei. Deshalb kann es guttun, die Dinge mit einem klarem Kopf einmal von außen zu betrachten.
Diese Distanz kann es möglich machen die Dinge mit Abstand und einer gewissen Rationalität zu betrachten und sich die Frage zu stellen: Ist es wirklich so schlimm? Dramatisiere ich vielleicht in manchen Situationen? Wer trägt wirklich welchen Teil zu Konflikten bei?
Auch Lösungen lassen sich mit Abstand manchmal besser finden. Eine andere Perspektive macht auch Raum für andere Möglichkeiten auf.
2. Weitere Zerstörung verhindern
Streitereien und Konflikte sind bei Ihnen an der Tagesordnung? Das ist sehr kraft zerrend und zermürbend.
Eine Auszeit kann dann helfen, die Beziehung nicht weiter zu zerstören. Betroffene können sich sammeln und neue Kraft schöpfen und Konflikte mit emotionalem Abstand beleuchten.
3. An sich selbst arbeiten und die Partnerschaft reflektieren
Eine Pause von der Beziehung gibt Zeit und Raum sich selber und die Themen die, die Beziehung belasten zu analysieren. Literatur, Podcasts oder das Aufsuchen eines Coaches oder Therapeuten können dabei behilflich sein. Sie können also die Zeit zur Reflexion zu nutzen.
Was ist Ihnen persönlich wichtig?
Was wünschen Sie sich von ihrer Partnerschaft?
Welche Haltungen, Lebensumstände oder Missstände sind wirklich dem Partner geschuldet?
Wofür müssen Sie selber Verantwortung übernehmen?
4. Vermissen
Manchmal braucht es Abstand um wirklich spüren zu können, ob Sie ihren Partner vermissen. Alltag, Routinen und ständiges Beisammensein machen Partnerschaft zur Gewohnheit.
Durch eine zeitliche Trennung können sie feststellen, ob Sie den anderen vermissen und was Sie an ihm schätzen. Feuer braucht schließlich Luft zum Atmen.
5. Das Leben alleine Leben
Eine Beziehungspause ermöglicht es Ihnen nachzuspüren, wie das Leben ohne ihren Partner wäre. Manchmal ist es auch die Angst alleine zu sein, die in schlechten Beziehungen hält.
Alleine und auf sich selbst gestellt zu sein, erscheint oftmals unmöglich, gerade wenn man viele, viele Jahre in einer Partnerschaft war.
Das Alleine sein zu erleben und sogar festzustellen, dass es stemmbar ist, stärkt den Selbstwert. Und das ist nie verkehrt, egal ob Sie sich für ihre Partnerschaft entscheiden oder am Ende doch getrennte Wege gehen.
6. Alarmglocke
Eine Trennung auf Zeit kann auch wie eine Alarmglocke wirken, denn sie signalisiert auch: Jetzt muss sich wirklich etwas ändern, damit die Partnerschaft bestehen bleiben kann. Manchmal braucht es das kurz vor 12: Das kann bei beiden Partnern die Bereitschaft für nachhaltige Veränderung hervorrufen.
Nachteile einer Beziehungspause
1. Der Aufwand
Wenn Sie zusammen leben oder Kinder mit im Spiel sind, kann es viel Mühe kosten, sich räumlich auf Zeit zu trennen. Gerade in Ballungsräumen ist es nicht einfach schnell eine Wohnung zu finden. Auch die finanzielle Zusatzbelastung ist nicht außer Acht zu lassen.
2. Probleme lösen sich nicht in Luft auf
Eine räumliche Trennung, schafft Abstand, löst aber ihre Probleme nicht. Sie werden auf Eis gelegt und müssen bearbeitet werden, wenn Sie sich für die Beziehung entscheiden. Wer glaubt mit einer Beziehungspause Probleme unter den Tisch fallen lassen zu können, der irrt.
Probleme gehen leider nicht einfach so. Das muss beiden Partnern klar sein: Sie müssen früher oder später auch dazu bereit sein sich mit dem Partner auseinander zu setzen und Lösungen zu finden, wenn Sie in der Partnerschaft bleiben möchten.
3. Menschen ändern sich nicht fundamental
Eine Trennung auf Zeit bedeutet nicht, dass ihr Partner als neuer Mensch zurückkommt. Menschen können sich definitiv ändern. Allerdings nur, wenn sie es selbst wollen und die innere Motivation dafür haben.
Dies Bedarf Zeit und viel Geduld und ist mit einer Auszeit noch lange nicht getan. Das sollte Ihnen bewusst sein, wenn Sie sich für einen Break entscheiden.
4. Trennung auf Raten
Es gibt Menschen, die sich schlicht nicht trauen, sich zu trennen und einen klaren Cut zu machen. Das Resultat kann ein Trennen auf Raten sein. Das verlängert den Trennungsschmerz und ist natürlich auch keine besonders faire Herangehensweise.
5. Weitere Distanzierung
Auch besteht das Risiko, dass sich die Partner oder einer der Partner, weiter entfremdet und distanziert. Denn auch Freiheit und Selbstbestimmtheit leben zu können ist attraktiv.
Da kann es sein, dass einer Blut leckt und nicht mehr bereit dazu ist, die nötigen Kompromisse einer Partnerschaft einzugehen, oder die Beziehung grundsätzlich in ein negatives Licht rückt.
Welche Regeln sollten gelten?
Damit eine Beziehungspause gelingen kann und Enttäuschungen vorbeugt werden können, sollten Sie vorab klare Regeln definieren. Denn fehlende Klarheit in dieser Zeit sollte die Pause nicht unnötig erschweren und für Unsicherheiten oder Spekulation darüber was der andere macht sorgen. An dieser Stelle ist es wichtig miteinander ein Gespräch zu führen und abzustecken, was in der Beziehungspause erlaubt ist und welches Verhalten Sie sich von einander wünschen.
Ist man in einer Beziehungspause noch zusammen?
Darüber sollten Sie sprechen. Die einen wünschen sich eher eine Trennung auf Zeit, mit allen Freiheiten, für andere ist es eine Pause um Abstand und Klarheit zu gewinnen. Meine Meinung dazu ist jedoch klar: Wer alle Freiheiten möchte und eine Trennung auf Zeit mit all seinen Freiheiten fordert, der riskiert, dass sich das Experiment in eine Trennung auf Raten verwandelt.
Dates & Sex
Sprechen Sie darüber ob Dates, Verabredungen oder Sex mit anderen in der Beziehungspause erlaubt sind und welche Freiheiten oder auch Grenzen gelten sollten. Wenn die Vorstellung, dass der Partner vielleicht mit jemanden andern trifft, Sie kreuzunglücklich macht, dann haben Sie den Mut das auch zu kommunizieren. Vielleicht möchten Sie aber einfach auch nichts davon erfahren, was der Partner in der Auszeit tut.
Halten Sie sich jedoch auch vor Augen, dass die Beschäftigung mit anderen potenziellem Partnern Sie eher weg von, als hin zu ihrem Partner führt.
Respektieren Sie die Grenzen des anderen unbedingt. Grundlage dafür ist, dass Sie einander vertrauen, dass die vereinbarten Regeln eingehalten werden.
Beziehungsauszeit: Melden, oder nicht?
Auch über das Ausmaß an Kontakt sollten Sie sprechen. Sofern Sie Kinder haben, müssen Sie sowieso organisatorisches abstimmen. Darüber hinaus sollten darüber gesprochen werden, ob und wie Sie den Kontakt zueinander gestalten möchten.
Wie viel Kontakt möchten Sie? So viel wie nötig und so wenig wie möglich?
Wie möchten Sie am Leben des andern in dieser Zeit teilhaben?
Möchten Sie täglich voneinander hören, oder darf es auch weniger sein?
Sich treffen, um Entfremdung zu vermeiden
Meine Empfehlung ist, auch in der Pause in Kontakt zu bleiben und sich auch zu treffen, um die Verbindung aufrechtzuerhalten. Treffen Sie sich regelmäßig und tauschen Sie sich darüber aus, wo Sie gerade stehen und welche Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse sich für die Beziehung heraus kristallisiert haben.
Wie lange ist eine Beziehungspause sinnvoll?
Jedes Paar ist anders und sollte darüber sprechen, wie lange die Beziehungspause sein soll.
Ich empfehle mindestens 6 Wochen aber nicht länger als 6 Monate.
Länger als 6 Monate sollte die Pause nicht sein, denn so entsteht weitere Distanz und das Risiko besteht, dass Sie sich weiter von ihrem Partner entfremden. Das kann so weit gehen, dass die Verbindung zueinander Stück für Stück verloren geht und sich am Ende gar völlig auflöst.
Ist die Pause wiederum kürzer als 6 Wochen, ist das vielleicht etwas zu wenig Zeit um in sich zu gehen und wirkliche Veränderungen für die Partnerschaft vorzunehmen. Veränderung braucht eine gewisse Zeit und vor allem eine Motivation und die Klarheit die Beziehung weiterhin zu wollen.
In dieser Zeit ist eine räumliche Trennung sinnvoll. Je nach Dauer der Pause können Sie vielleicht bei Freunden unterkommen, oder sich eine Wohnung zur Zwischenmiete nehmen.
Außerdem ist es sinnvoll an der vereinbarten Dauer der Beziehungspause nicht zu verlängern. Sie immer wieder zu verlängern, kann dazu führen, dass die Partner die Zeit nicht ernsthaft nutzen, um Klarheit zu finden und sich weiter zu entfremden.
Sich früher als geplant, wieder annähern zu wollen, stellt hingegen kein Problem dar. Im Gegenteil, wenn Sie in der Pause spüren, dass Sie ihren Partner vermissen und an der Beziehung arbeiten möchten, dann müssen Sie die Pause auch nicht künstlich aufrechterhalten.
Was macht man in einer Beziehungspause?
Eine Pause von der Beziehung dient dazu sich Klarheit zu verschaffen und die eigenen Gefühle zu ordnen. Einen Raum für sich zu haben in dem Sie erspüren und erkennen können, ob Sie in der Beziehung bleiben möchten oder nicht.
Zeit für Reflexion
1. Finden Sie ein Gleichgewicht
Die Auszeit von der Beziehung soll einerseits dazu dienen herauszufinden, wie es sich anfühlt das Leben alleine zu wuppen, Freiheit und Autonomie zu leben. Anderseits sollten Sie die Zeit auch dafür nutzen zu reflektieren, ob Sie in der Beziehung bleiben möchten. Stellen Sie also sicher, dass für beide Aspekte ausreichend Raum ist.
2. Ehrlich zu sich sein
Gehen Sie mit sich ins Gespräch. Sind sie bereit noch an der Beziehung zu arbeiten, in dem Wissen, dass dies weiter Kraft und Zeit braucht.
- Sind Sie selber bereit sich zu verändern, um die Beziehung in Balance zu bringen?
- Haben Sie weiterhin Gemeinsamkeiten?
- Welche Projekte können Sie sich für die gemeinsame Zukunft vorstellen?
- Was darf sich verändern?
- Was schätzen Sie an ihrem Partner?
- Lieben Sie ihren Partner noch, oder haben Sie Angst davor alleine zu bleiben?
- Fühlen Sie sich geliebt und begehrt?
- Und falls nicht, was brauchen Sie dazu vom anderen?
- Es ist nicht einfach sich diese Fragen zu stellen, sie führen aber zu mehr Klarheit für ihre Zukunft.
Hier finden Sie eine Meditation um Klarheit zu finden.
3. Was belastet Sie wirklich?
Ohne den Partner zu sein, kann es leichter machen zu erforschen, wo genau ihre Unzufriedenheiten herkommen. Manchmal färben Unzufriedenheiten auf die Partnerschaft ab, rühren aber aus einem ganz anderen Bereich.
- Liegt es wirklich an der Partnerschaft? Zu welchen Teilen?
- Gibt es vielleicht andere Dinge die ihr Leben gerade erschweren?
- Wie zufrieden sind Sie mit anderen Lebensbereichen?
- Ihren Freundschaften?
- Ihrem Berufsleben?
Es lohnt sich das eine vom anderen zu unterscheiden.
4. Energie tanken
Wie fühlt es sich an, wenn der ganze Beziehungsstress, nicht da ist? Nutzen Sie die Zeit um Ihren Energietank aufzuladen und zu Kräften zu kommen. Sorgen Sie für genug Entspannung. Es ist leichter an Beziehungsproblemen zu arbeiten, wenn Sie die nötige Energie dafür haben.
5. Sich Hilfe holen
In einer Beziehungspause kann es sinnvoll sein, ein Coaching oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen und herauszufinden, was Sie brauchen um in einer Beziehung glücklich zu sein. Auch helfen Therapeuten dabei die eigenen destruktiven Muster die ihre Beziehung belasten heraus zu arbeiten und andere Strategien zu erlernen. Gerne unterstütze ich Sie wenn Sie über eine Pause nachdenken zu zweit mit einer Paarberatung in München oder mit einem Beziehungscoaching im Einzelsetting wenn Sie Klarheit in punkto Trennung auf Zeit benötigen.
Beziehungspause überstehen: Was tun, wenn ihr Partner eine Pause möchte
Vielleicht besteht ihr Partner auf die Auszeit und Sie selbst fühlen sich eigentlich wohl und haben keine Zweifel an der Beziehung. Dann scheint es so als müssten Sie sich auf eine Beziehungspause trotz Liebe einlassen. Das ist besonders schwer auszuhalten, denn Unsicherheit und Verlustängste machen sich breit. Sie fragen sich wie Sie sich in einer Pause am besten verhalten sollten und wie Sie sie überstehen können.
Hier kommen 4 Tipps wie Sie mit der Pause verhalten können.
1. Dem Partner nicht hinterher rennen.
Wenn Sie Angst haben der Partner könnte endgültig gehen, suchen Sie nach Sicherheit. Das ist verständlich und nachvollziehbar. Der natürliche Impuls ist es dann diese Sicherheit beim Partner zu suchen. Auch wenn es schwerfällt, rennen Sie ihrem Partner nicht hinterher, denn das führt nur dazu, das er sich weiter von ihnen distanziert.
2. Keinen Druck ausüben
Vermeiden Sie es außerdem Druck in jeglicher Form auszuüben oder dem Partner Vorwürfe zu machen. Respektieren Sie stattdessen seinen Wunsch nach Abstand. Menschen nähern sich gerne an, wenn Sie das freiwillig tun können. Fühlen Sie sich hingegen unter Druck gesetzt ruft das Widerstand hervor.
3. Selbstwert stärken
Nutzen Sie die Beziehungspause, um ihren Selbstwert zu stärken. Was wollten Sie immer schon einmal tun? Welche Freundschaften oder Hobbys haben Sie in der Beziehung vernachlässigt? Welche Abenteuer warten auf Sie? Nutzen und genießen Sie den Freiraum, für Dinge auf die Sie Lust haben und Sie ein wenig aus Ihrer Confort Zone locken. Das stärkt den Selbstwert und hilft ihnen dabei die Beziehungspause zu überstehen.
4. Liebevoll mit sich umgehen
Machen Sie sich bewusst was für ein toller und wertvoller Mensch Sie sind. Gehen Sie liebevoll mit sich und ihren kleinen Schrulligkeiten um. Achten Sie auf genügend Schlaf, eine gute Ernährung und genügend Bewegung. Und erlauben Sie sich auch den Partner zu vermissen.
Sich annähern nach einer Beziehungspause
Wenn Sie nach einer Auzeit in der Beziehung beschließen sich einander wieder annähern zu wollen, dann steht eine hartes Stück Arbeit vor Ihnen. Das sollte Ihnen bewusst sein. Damit eine Annäherung gelingen kann, sollten Sie auf folgende Dinge achten:
- Versuchen Sie dem Partner, die Beziehungspause nicht nachzutragen. Fokussieren Sie stattdessen darauf, was sich in Ihrer Beziehung verändern soll und sprechen Sie ehrlich und unvoreingenommen darüber.
- Wenn Sie derjenige sind, der die Beziehungspause wollte, bedanken Sie sich bei ihrem Partner dafür, dass er Ihnen den Abstand zugestanden hat und erkennen Sie an, dass dies alles andere als leicht war.
- Versuchen Sie die Tatsache, dass es eine Beziehungspause gab, weitestgehend auszuklammern. Viel wichtiger ist es jetzt sich den Themen zuzuwenden, die die Partnerschaft in der Vergangenheit belastet haben.
- Seien Sie geduldig mit miteinander. Es braucht Zeit und Geduld einander wieder vollstes zu vertrauen. Sprechen Sie darüber was helfen könnte, Vertrauen wieder neu aufzubauen.
- Halten Sie Erwartungen in Zaum: nach einer Beziehungspause haben Sie keinen neuen Partner. Reflexion ist gut, dennoch braucht es Zeit und Willen, Erkenntnisse um zu setzten.
Die Herausforderung einer Annäherung.
Meist ist es so, dass nicht beide Partner die Beziehungspause gleichermaßen wollen. Derjenige, der die Pause nicht unbedingt oder gar nicht wollte, befindet sich automatisch in der schwächeren Position und muss das Vertrauen in die Beziehung wieder finden.
Nach meiner Erfahrung stellt das eine große Herausforderung dar. Denn neben der Beziehungsarbeit, gibt es auch eine Verauensdeficit, das wieder in Gleichgewicht gebracht werden möchte. Das ist Aufgabe beider Partner und sollte Teil des Annährungsprozesesses sein. Denn auch wenn die Beziehung eine neue Chance bekommt, so gab es trotzdem einen Bruch der nicht ignoriert werden sollte.
Fazit
Wer sich für eine Beziehungspause entscheidet, der stellt sich zwei große Fragen. Ist sie der Anfang vom Ende oder kann eine Pause eine endgültige Trennung vermeiden und die Beziehung retten? Klar ist auf jeden Fall, dass der Ausgang ungewiss ist. Das Risiko einer endgültigen Trennung besteht immer.
Ist eine Beziehungspause das Ende?
Diese Frage quält vor allem diejenigen die eigentlich keine Pause wollen. Ihre Beziehung ist in eine Krise geraten. Eine Krise kann immer auch zum Ende einer Beziehung führen. Hier geht es darum, dass der Partner, der eine Pause möchte ehrlich ist. Worum geht es? Und welchen Zweck soll sie erfüllen?
Welches Motiv hat also derjenige der eine Beziehungspause möchte. Hier können Sie als Partner nur eines tun und zwar an seine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit appellieren.
Wenn Sie derjenige sind der gerne die Beziehung in den Stand-by Modus stellen möchte, sollten Sie also mit sich in Klausur gehen. Möchten Sie wirklich Abstand, um sich zu sortieren? Sind Sie wirklich ergebnisoffen? Sind Sie noch an Verbindung interessiert? Haben Sie noch Gefühle?
Oder sind Sie innerlich eigentlich schon getrennt, und möchten sich langsam abnabeln und dem großen Gefühlschaos, der Wut ihres Partners eigentlich aus dem Weg gehen, indem Sie räumlich schon einmal in Deckung gehen?
Bedenken Sie, dass das Warten, hoffen und bangen um die Beziehung für ihren Partner sehr unangenehm und kräftezehrend ist. Eine Trennung auf Raten durchzuziehen, führt für den anderen zu noch mehr Leid. Seien Sie deshalb rücksichtsvoll und fair. Dem anderen Klarheit zu geben erspart ihm Grübeleien und Unsicherheit.
Die Erfahrungen mit Beziehungspausen zeigen: In circa 20 % finden Paare wieder zueinander. Das Ende der Beziehung ist also leider tatsächlich wahrscheinlicher, wenn man sich einmal für eine Trennung auf Zeit entscheidet. Eine bessere Alternative ist der Gang in eine Paartherapie. Diese ist zwar auch kein Garant für Beziehungsglück und kann in eine Trennungsbegleitung münden. Das schafft jedoch Klarheit.
Kann eine Pause eine Beziehung retten?
Ja das kann Sie. Wenn Sie entsprechend genutzt wird und dazu dienen soll, sich wieder anzunähern. Beziehung braucht auf die Dauer Bindung um zu gelingen.
So manch einem wird durch den Abstand klar, was sie mit dem Partner verbindet und was sie am Partner haben. Im Alltag können diese Dinge schnell in den Hintergrund gelangen. Zwischen einem stressigen Job, finanzieller Verantwortung, Kindern die Aufmerksamkeit benötigen, vergisst man schnell, liebevoll und wertschätzend miteinander umzugehen.
Menschen begehren oft das, was Sie nicht haben und die Sehnsucht nach einem andern Lebensentwurf bekommt dann besonders schnell Raum, wenn es in der Partnerschaft kriselt. Fear of missing out und der Gedanke, dass die Kirschen in Nachbars Garten süßer schmecken, gepaart mit der negativen Sicht auf die Partnerschaft, verklären manchmal den Blick auf das gute.
Hier kann Abstand durchaus dazu beitragen, die Perspektive wieder geradezurücken.
Mit dieser Einsicht ist sicherlich schon einiges gewonnen. Wer sich wieder für den Partner entscheidet, vor dem liegt jedoch noch ein hartes Stück Arbeit, da sich die Beziehungsprobleme durch die Pause ja nicht in Luft auflösen.
Wer in der Pause wirklich an sich arbeitet, um herauszufinden was in der Partnerschaft fehlt, oder vernachlässigt wurde und welche Verhaltensweisen und Muster für ein Gelingen der Partnerschaft im Weg stehen, der kann sich auch wieder annähern. Voraussetzung dafür ist, die Bereitschaft beider Partner dafür zu haben an der Beziehung zu arbeiten.
Eine Beziehungspause kann also eine Chance für die Beziehung sein. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen!