Heute werde ich ein bisschen politisch. Seit es in Irland einen Volksentscheid zur Homo-Ehe gab, in dem sich 60 Prozent für deren rechtliche Gleichstellung aussprachen, nimmt auch in unseren Gefilden die Debatte um die Eheschließung von Schwulen und Lesben wieder Fahrt auf. Ich frage mich, was in den Köpfen vieler Politiker und Bürgern vorgeht, wenn Sie sich gegen die Homo-Ehe aussprechen. Damit wird suggeriert, dass die Bindung gleichgeschlechtlicher Paare eine andere ist. Eine, die weniger wertvoll und weniger schützenswert ist.
Haben Schwule und Lesben keinen Anspruch, auf die ehelichen Rechten und Pflichten zugreifen zu können, wenn sie das möchten? Sie bezahlen die gleichen Steuern, sie gehen arbeiten, sie tragen zum Wohlstand unseres Landes genauso bei wie jeder Heterosexuelle. Und übrigens sind laut Grundgesetz auch alle Menschen gleich. Man könnte einwenden, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften Väterchen Staat und unserer Gesellschaft keine Kinder schenken. Stimmt. Das tun Millionen anderer Ehepaare aber auch nicht, entweder weil sie nicht können oder aber nicht wollen.
Keiner wird in Deutschland zur Ehe gezwungen. Eine Hochzeit ist freiwillig.
Wer ist denn dieser Staat und wer sind viele unserer Mitbürger eigentlich, wenn sie sich erlauben, die Schlafzimmertür zu öffnen und damit das Kriterium des Beischlaf zu nutzen, um zu bestimmen, wer die Ehe eingehen darf und wer nicht?
Homos und Queere lieben einander genauso wie heterosexuelle Paare.
Meine Erfahrungen als Coach damit: Die Themen von queeren Paaren sind so ziemlich haargenau deckungsgleich mit denen von heterosexuellen Paaren.
Der Unterschied zu heterosexuellen Paaren findet man lediglich auf der Sachebene. Wirft man einen Blick darauf, was sich dahinter verbirgt, so findet man die gleichen Wünsche, Sehnsüchte, Ängste, Krisen, Probleme und Gefühle. Schwule und Lesben lieben einander genauso wie heterosexuelle Paare.
Die Liebe ist die Liebe. Die Liebe differenziert nicht zwischen Herkunft und Religion, sie kennt keine Behinderung und kein Geschlecht. Die Unterschiede sind menschengemacht.
Was ist schon normal? Darkrooms? SM? Gangbangs? Hardcorepornos? Sex mit Behinderten? Gibt es alles. Wen geht das etwas an, außer denjenigen, die daran beteiligt sind? Wie oder mit wem Beischlaf vollzogen wird, gehört nicht in die Öffentlichkeit, sondern ins Schlafzimmer!
In meiner Beratung, sei es als Beziehungscoach oder für eine Paarberatung, sind Schwule,Lesben und Queere herzlich willkommen. Ich begegne ihnen mit Offenheit und Wertschätzung.
Als Paartherapeutin in München beleuchten wir gemeinsam Ihre Themen.